Drittes Reich und 2. Weltkrieg

Die nationalsozialistische Herrschaft brachte zunächst im Zuge einer weltwirtschaftlichen Gesamtentwicklung einen konjunkturellen Aufschwung. Die Rüstungswirtschaft ließ das Wirtschaftswachstum in Rheinland – Westfalen länger anhalten, bis die Auswirkungen des 2. Weltkrieges zu fundamentalen Schäden führten. Das Bank- und Börsenwesen erhielt seine Ausrichtung durch die Einspannung in Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungsausgaben. Im Mai 1945 war Deutschlands Wirtschaft auf einem katastrophalen Tiefpunkt angelangt.

1934: Gesetz über den Wertpapierhandel
Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik ergriff auch die Börsen. Durch Erleichterung der Zulassung von Wertpapieren und einer damit verbundenen Bevorzugung größerer Unternehmen gegenüber Mittel- und Kleinbetrieben erfolgte der erste Schritt zum Aufbau einer Rüstungsindustrie.

1935: Verringerung der Zahl der Wertpapierbörsen
Durch einen Erlaß des Reichswirtschaftsministers wurde im Interesse eines funktionalen deutschen Wertpapiermarktes die Anzahl der deutschen Börsen von 21 auf 9 herabgesetzt. In diesem Rahmen übernahm die Rheinisch-Westfälische Börse zu Düsseldorf die bisherigen Aufgaben der Börsenplätze von Köln und Essen mit Sitz in Düsseldorf.

1939: Kriegsfinanzierung
Die Aktienmärkte standen unter dem Einfluß der Kriegsfinanzierung. Durch die Ausgabe sogenannter NF-Steuergutscheine sollten Aufträge der öffentlichen Hand finanziert werden.

1943: Zerstörung der Börsenräumlichkeiten
Börsenversammlungen konnten kriegsbedingt nicht mehr täglich abgehalten werden. Der Börsenbetrieb kam zum Erliegen, als am 12. Juni 1943 die Börsenräume des Wilhelm-Marx-Hauses zerstört wurden. Die Geschäfte konnten am 9. Juli in den Räumlichkeiten der Deutschen Bank wiederaufgenommen werden. Nach einer weiteren Zerstörung wechselte der Börsenhandel in das Gebäude der Commerzbank. Einen Tag vor der Besetzung Düsseldorfs durch die Alliierten erfolgte am 16. April 1945 die endgültige Börsenschließung.