8 Milliarden Konsumenten

In der Steinzeit war noch viel Platz: Gerade mal fünf Millionen Menschen lebten damals auf der ganzen Erde verstreut. Um das Jahr 1800 herum erreichte die Weltbevölkerung dann aber ihre erste Milliarde. Und als ich 1962 geboren wurde, waren es schon über drei Milliarden Menschen. Nun jedoch springen sogar schon acht Milliarden Frauen, Männer und Kinder auf dem blauen Planeten herum. Ich geb’s zu: Ich habe nicht nachgezählt, aber laut Vereinten Nationen wurde diese Schwelle im November überschritten.
 
Trotz aller bekannten Nachteile, die mehr Erdenbewohner mit sich bringen, beeindruckt diese Entwicklung. Die Menschen haben es geschafft, als Art zu überleben. Sie haben die Kindersterblichkeit drastisch verringert und das Viel-Älter-Werden ermöglicht. Gegen immer neue Krankheiten wurden immer neue Medikamente entwickelt, auch die Nahrungsmittelproduktion konnte massiv gesteigert werden, um mehr Leute satt zu bekommen.
 
Und für uns Börsianer bedeuten mehr Menschen natürlich vor allem eines: mehr Konsumenten. Ob Europäer, Amerikaner, Afrikaner, Asiat oder Australier – jeder neue Mensch kurbelt den Verbrauch an, trägt seine Leistung zur Wirtschaft bei und ermöglicht es Unternehmen, mehr zu verkaufen und somit ihre Gewinne zu steigern. Mehr Menschen sind deshalb eine Urkraft für das Wachstum und steigende Börsenkurse.
 
Wer nun Sorgen hat, dass die Bevölkerungsexplosion demnächst enden könnte, den kann ich beruhigen. Die meisten Schätzungen sagen mindestens noch für 60, 70 Jahre eine Zunahme der Weltbevölkerung voraus – das dürfte für die große Mehrheit der heutigen Anleger reichen, um mit Aktien Gewinne zu machen. Irgendwann werden wahrscheinlich zehn Milliarden Erdbewohner Windeln vollmachen (Procter & Gamble), Kaffee trinken (Starbucks) und neue Hüftgelenke (Stryker) brauchen.
 
Vielleicht kann man bis dahin einem Gelenk sogar beibringen, sich selbst zu erneuern, Wüsten werden womöglich begrünt, vielleicht wird sogar der Mond bevölkert oder der Mars. Und sicher findet man neue Möglichkeiten, die Umweltverschmutzung zu verringern. Der Fortschritt wird jedenfalls weitergehen und es werden noch viele Dinge entwickelt, die sich heute nicht mal die fantasievollsten Futuristen vorstellen können. Die Menschen werden auch mit künftigen Herausforderungen, Krisen und Krankheiten zurechtkommen, da bin ich mir sicher. Ich bleibe deshalb Optimist und voller Überzeugung rate ich dazu, weiter Aktien zu kaufen – Ihnen, Ihren Kindern und auch Ihren Enkeln!

Newsletter vom 07. Dezember 2022

Joachim Brandmaier – Börsenpraktiker
Stuttgarter Aktienbrief „Börse Aktuell“

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