China verschnupft die Aktienmärkte

Nein, keine neue Corona-Mutation „Made in China“ die dieser Tage die Aktienmärkte verschnupft, sondern staatliche, chinesische Eingriffe in den Privatsektor. Was ist geschehen? Die chinesische Regierung hatte am Wochenende eine Reform des privaten Bildungssektors angekündigt, wonach Unternehmen, die Schullehrprogramme anbieten, weder Gewinne erzielen, noch an die Börse gehen dürfen. Daraufhin fiel der Hang-Seng-Index in Hongkong seit Wochenbeginn um 8 Prozent.

Das allein erklärt aber nicht die anhaltenden Kurskorrekturen an Chinas Börsen und in abgeschwächter Form auch an den internationalen Handelsplätzen. Bereits in den Wochen und Monaten davor hatte Peking mehrere chinesische Internetunternehmen aufs Korn genommen und strengere Regeln angekündigt. Der Internetriese Alibaba wurde bereits im April mit einer Rekordstrafe von rd. 2,3 Mrd. Euro belegt und musste den Börsengang seiner Finanztochter Ant Group absagen. Eine volle Breitseite erhielt der Fahrdienstleister Didi Chuxing kurz nach dem IPO Ende Juni an der NASDAQ. Die chinesischen Behörden stoppten aus Sorge um den Datenschutz die Neukundenakquise in allen App-Stores und schickten die Aktie dadurch in den freien Fall.

Die rigorosen Eingriffe der chinesischen Regierung in den Kapitalmarkt verunsichert die Marktteilnehmer zunehmend auch international, zumal hier nicht irgendeine Bananenrepublik agiert, sondern die zukünftige Nr. 1 der Wirtschaftsnationen.

Eine aktuelle Einschätzung zum China-Crash gab es gestern auch in einer Diskussionsrunde auf dem jungen YouTube-Kanal BörsenBunchTV mit Prof. Dr. Holger Fink als Gast. Vielleicht schauen Sie mal rein.

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Newsletter vom 28. Juli 2021

Ihr Martin Braun, Börse Hannover