Ukraine: Rohstoffe am Scheideweg
Der Einfall Russlands in die Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe und ein Schock für die westliche Gesellschaft. Während der letzten Jahre lag der Fokus der Investoren auf der Energiewende. Diese wird selbst ohne Kriegseinfluss schwierig durchzuführen sein. Doch mit dem Einfall russischer Truppen in die Ukraine dürfte sich die Blickrichtung der westlichen Welt radikal verändern. Schon jetzt kennen Gas-, Öl- und Benzinpreise nur eine Richtung: steil bergauf.
Doch obwohl derzeit insbesondere Gas und Öl im Vordergrund stehen, ist die deutsche Wirtschaft auch bei anderen Rohstoffen wie Nickel oder Palladium von russischer Produktion abhängig. Die Grafik verdeutlicht dies. So illustrieren die blauen Balken die gewaltigen russischen Exporte in Milliarden US-Dollar. Die blauen Punkte, kombiniert mit der rechten Achse, zeigen den hohen Anteil Russlands an der europäischen Rohstoffversorgung.
Es liegt auf der Hand, dass Europa seine Energiepolitik ändern muss, um sich langfristig selbst versorgen zu können. Dies erfordert umfangreiche Investitionen in Erneuerbare Energien aber leider auch in fossile Brennstoffe. Öl- und Gaspreise werden weiterhin auf hohem Niveau bleiben oder sogar steigen. Verantwortlich hierfür sind auch die massiven Unterinvestitionen während der letzten 10 Jahre in den Rohstoffsektor sowie das negative Sentiment gegenüber fossilen Brennstoffen, das sich ändern muss. Ausserdem ist eine Absicherung gegen steigende Ölpreise die gezielte Investition in die sogenannten ‘sin stocks’, die von Investoren gescheuten ‘Sündenaktien’, Titel aus dem Öl- und Gasbereich, die derzeit auf einem rekordniedrigen Bewertungsniveau liegen.
Die Engpässe in anderen Rohstoffsegmenten sind ebenso extrem. Fast 30 Prozent des europäischen Nickelbedarfs kommt aus Russland. Doch für die Energiewende ist Nickel unabdingbar: schon 2021 hat Elon Musk das Problem fehlender Nickelproduktion bemängelt. Engpässe entstehen auch bei anderen Industriemetallen: ein Elektroauto benötigt dreimal so viel Kupfer wie ein Benzinauto. Ein Windkraftwerk benötigt vier bis neun Tonnen Kupfer je MW Windleistung. Angesichts der zu erwartenden Engpässe im Rohstoffsektor sollten Investoren diese lange ignorierte Assetklasse wieder ‘entdecken’. Der an der Börse Hamburg gelistete und in Kooperation mit Donner & Reuschel betriebene Earth Exploration Fund UI bietet Investoren hierzu eine gute Möglichkeit. So können sie an dem zu erwartenden Aufwärtstrend bei Öl- und Gasaktien teilnehmen und in attraktive Minenprojekte investieren.


Newsletter vom 09. März 2022
Dr. Joachim Berlenbach – Geologe und Gründer
Earth Resource Investment Group
