Kryptowährungen? Nicht volatil, sondern unberechenbar!

Die große Revolution wird am Finanzmarkt regelmäßig ausgerufen. Seit agile FinTechs die etablierten Spieler herausfordern, hat die Frequenz jedoch zugenommen und mit Aufkommen der Blockchain-Technologie in der letzten Dekade wird auch das disruptive Potenzial des nächsten Wandels stärker betont.

„Be your own bank“, lautet ein gern zitierter Leitspruch der Freunde von Kryptowährungen. Und davon gibt es immer mehr. Zumindest solche, die von den enormen Kurssprüngen profitieren wollen. Rund 1.000 verschiedene und meist unbekannte Coins wurden schon initiiert und täglich werden es mehr. Neben der Mutter aller Kryptowährungen, dem Bitcoin, gibt es also jede Menge (alternative) „Altcoins“, von denen sich jedoch eine Vielzahl schon als „Shitcoins“ erwiesen haben, weil sie wertlos geworden sind. (Oder es vielleicht schon vorher waren?) Das kann man vom Bitcoin und den Top 5 Kryptocoins beileibe nicht behaupten – aber der Wert schwankt. Heftig! Getrieben von Tweets eines Elektroauto-Pioniers, Verlautbarungen der chinesischen Zentralregierung und auf Social-Media-Plattformen organiserten Glücksrittern zucken Wechselkurse bzw. Marktkapitalisierung gern auch mal täglich mit 20-30 Prozent – „Schöne neue Krypto-Welt!

So etwas unterscheidet Kryptowährungen jedenfalls von den meisten etablierten und regulierten Assetklassen. Wer über 30 und schon länger in der Finanzbranche ist, aber kritisch über die Digitalwährungen spricht, dem wird gern vorgeworfen, er habe das Konzept einfach nicht verstanden. Vielleicht ist das so. Aber ob sich die wachsende Masse der neuen privaten Investoren im Krypto-Dschungel besser auskennt, darf bezweifelt werden.

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Newsletter vom 26. Mai 2021

Ihr Thomas Strelow, Börse Düsseldorf

Foto Thomas Strelow