Musk gegen Trump, Trump gegen die Welt… und dann noch die Kriege

Christoph Geyer

Wenn es etwas gibt, was die Börsianer hassen, dann ist es Unsicherheit. Derzeit wird an allen Fronten gekämpft. Da sind die immer noch schwelenden und sich inzwischen ausweitenden Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Der Handelskrieg, den der neue US-Präsident mit seinen Zollankündigungen vom Zaun gebrochen hat, ist ebenso nicht gelöst, wie die Anfeindungen zwischen den beiden Alphatieren Musk und Trump. Auch wenn Elon Musk seine Aussagen inzwischen relativiert hat (sicher nicht ganz ohne entsprechende „Nachhilfe“), ist das berühmte Tischtuch zwischen diesen beiden Herren sicher zerrissen. Im Falle des Themas Musk sind nur die Aktien des Auto- und Weltraum-Visionärs betroffen.

Die „Rundum-Angriffe“ im Nahen Osten haben zuletzt für einen kräftig anziehenden Öl-Preis gesorgt. Der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine führt zu Kursavancen bei Rüstungsunternehmen. Auf den ersten Blick handelt es sich hier immer nur um begrenzte Bereiche, die von der jeweiligen Situation betroffen sind.

Jeder Bereich für sich hat aber wieder Auswirkungen auf den Gesamtmarkt und die Unsicherheit, die sich durch die zuletzt am deutschen Aktienmarkt in Form von sogenannten Doji’s (Eröffnungs- und Schlusskurse nahezu auf einem Niveau) gezeigt hat, nimmt offenbar zu. So konnte auch der deutliche Rückgang, der technisch nicht ganz überraschend gekommen ist, am Freitag erklärt werden.

Sicher steht der deutsche Markt nicht vor einem Crash, auch wenn man einen solchen kaum vorhersagen kann. Trotzdem haben sich die Anzeichen zuletzt vermehrt, dass eine Korrekturbewegung einsetzen würde.

Die aktuell erreichte Unterstützungszone sollte zunächst gehalten werden können. Selbst bei einem Bruch dieses Bereichs wäre der übergeordnete Aufwärtstrend noch immer intakt. Die nächste Unterstützungszone verläuft im Bereich von 22.250 Punkten und sollte dort spätestens halten können. Für den Aufwärtstrend sind solche Rückschläge gesund und bieten meist günstige Nachkaufgelegenheiten.

Die Umstände, die zum jüngsten Einbruch geführt haben sind allerdings eher besorgniserregend. Somit sollte auch eine Einstiegsoperation mit der nötigen Vorsicht vorgenommen werden. Insgesamt scheint aber der deutsche Aktienindex weiter auf dem Weg nach oben zu sein, während sich die US-Märkte eher zurückhaltender verhalten.

Newsletter vom 18. Juni 2025

Christoph Geyer – stellv. Regionalmanager
VTAD Frankfurt

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