Börse Düsseldorf: Börsen-Unwort 2023 ist „Ultradiversifikation“

  • Mit „Ultradiversifikation“ wird die wichtige Risikostreuung auf die Spitze getrieben
  • „Aktienrente“ landet knapp dahinter und „Soft Landing“ komplettiert das Podium
  • Umfrage im 23. Jahr bei Börsen/Market Makern/Gremien sowie Online-Voting

Düsseldorf, 15. Januar 2024 – „Ultradiversifikation“ wurde zum Börsen-Unwort für das Jahr 2023 gewählt. Zum 23. Mal ermittelte die Börse Düsseldorf per Umfrageaktion das Unwort der Branche für das abgelaufene Jahr. Nur knapp dahinter landete der Begriff „Aktienrente“, gefolgt von „Soft Landing“ sowie „Banken-Beben“ und „Kleinanlegerstrategie“. Über die fünf Kandidaten der Vorauswahl konnten Mitarbeitende der Börsen, Market Maker und Gremien abstimmen. Das parallele Online-Voting gab den Ausschlag beim knappen Endergebnis.

Beim Investieren an der Börse ist Diversifikation eine wichtige Voraussetzung, um Rendite und Risiko in Balance zu bringen. Davon zeugen viele Börsenweisheiten, wie: „Nicht alle Eier in einen Korb legen“ oder „Breit gestreut – nie bereut!“ Weil die Streuung also für den langfristigen Erfolg an der Börse wichtig ist, rückt das Thema gern beim Vertrieb von Finanzprodukten in den Fokus und so wurde im letzten Jahr prominent die „Ultradiversifikation“ ausgerufen. Doch über vielfach propagierte „World“- oder „All Countries“-ETFs gibt es bereits einfache und kostengünstige Wege, sich mit nur einem Produkt und einem breiten Länder- und Branchen-Mix an der Marktentwicklung von hunderten bis tausenden Aktien zu beteiligen. Neue, besonders ausgefeilte Multifaktor-Ansätze versprechen jetzt eine noch komplexere Streuung, die aber auch mit erhöhten Kosten verbunden ist. „Eine solche extreme Optimierung ist vielleicht ein gesellschaftlicher Trend, aber ob sich damit wirklich Überperformance erzielen lässt, wird man erst in vielen Jahren nachweisen können“, erklärt Dr. Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. „Die Wahl zum Börsen-Unwort zeigt, dass blumige Marketingversprechen kritisch gesehen werden. Die Zahl der direkten oder indirekten Aktienbesitzer in Deutschland war zuletzt rückläufig und die deutsche Aktienkultur bleibt wenig ausgeprägt. Langfristig erfolgreiches Investieren darf nicht als Raketenwissenschaft daherkommen“, so Deml weiter.

Das zweitplatzierte Börsen-Unwort „Aktienrente“ war der Favorit vieler Branchenexperten und greift die politische Diskussion um das zu Jahresbeginn angekündigte und später wegen des Haushaltsdefizits zunächst verschobene „Generationenkapital“ auf. Beim drittplatzierten „Soft Landing“ ging es um die Leitzinspolitik der Notenbanken beim Kampf gegen die hohe Inflation.

Seit 2001 ermittelt das Team der Börse Düsseldorf ein Börsen-Unwort im jährlichen Rückblick. Die Wahl erfolgt in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser. Die bisherigen Börsen-Unwörter lauten: „Zufallsgewinne“ (2022) „Taschengeld-Trader“ (2021) „Corona-Gewinner“ (2020) „Finanztransaktionssteuer“ (2019), „America First“ (2018), „Bitcoin Boom“ (2017), „Anlagenotstand“ (2016), „Zinswende“ (2015), „Guthabengebühr“ (2014), „Billiges Geld“ (2013), „Freiwilliger Schuldenschnitt“ (2012), „Euro-Gipfel“ (2011), „Euro-Rettungsschirm“ (2010), „Bad Bank“ (2009), „Leerverkauf“ (2008), „Subprime“ (2007), „Börsen-Guru“ (2006), „Heuschrecken“ (2005), „Seitwärtsbewegung“ (2004), „Bester Preis“ (2003), „Enronitis“ (2002) und „Gewinnwarnung“ (2001).

Bild: BÖAG Börsen AG

BÖAG Börsen AG: Erneut erfolgreiches Jahr der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover

  • Börse Düsseldorf und Quotrix mit Anleihe-Hoch – Primärmarkt mit Listing-Rekord
  • Börse Hamburg weiterhin stark mit LS Exchange – HASPAX mit Tech-Zuwachs
  • Börse Hannover erweitert NISAX und Nachhaltigkeitsindex-Familie
  • Fondsbörse Deutschland nach wie vor Marktführer

Düsseldorf/Hamburg/Hannover, 29. Dezember 2023 – Die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Skontroführerbörsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover sowie der elektronischen Handelssysteme LS Exchange und Quotrix, beendet das Jahr 2023 erneut erfolgreich. Mit einem Handelsvolumen von rund 67,2 Milliarden Euro konnten die BÖAG-Handelsplätze ihren Vorjahreswert (Umsätze von 63,5 Mrd. Euro) übertreffen.

„Im Jahr 2023 haben wir vieles erlebt, was Börsenkurse in den Sinkflug bringen kann: eskalierende geopolitische Konflikte, anhaltende Inflation, radikale Zinserhöhungen und Rezession. Die Finanzmärkte begegneten diesen Herausforderungen mit erstaunlicher Resilienz und starkem Fokus auf die großen Tech-Werte und Künstliche Intelligenz (KI). Investierten Anlegern bescherten sie mit einem überraschend positiven Start im Januar und einer frühen Jahresendrally im November große Gewinnchancen. Wir blicken mit Spannung auf das Börsenjahr 2024, das mit vom Markt erwarteten Zinssenkungen viel Potenzial verspricht“, sagt Dr. Thomas Ledermann, Vorstand der BÖAG Börsen AG.

Anziehende Anleiheumsätze bei Börse Düsseldorf und Quotrix – Primärmarkt mit Listing-Rekord

Mehr oder weniger im Gleichtakt mit dem Gesamtmarkt entwickelten sich die Umsätze an der Börse Düsseldorf sowie bei ihrem elektronischen Market-Maker-Handelsplatz Quotrix. Sie lagen 2023 in Summe leicht unter dem Vorjahr.

Anders sieht es in der Anlageklasse Anleihen aus: Nach zahlreichen Leitzinsanhebungen in kurzer Folge nutzten Anleger das „Comeback der Zinsen“ und handelten vermehrt Staats- und Unternehmensanleihen, um sich die inzwischen wieder attraktiven Renditen zu sichern. Ihre Stärke im Bereich der Exchange Traded Products (ETFs, ETNs, ETCs) konnte die Börse Düsseldorf trotz Umsatzrückgang im ETP-Gesamtmarkt verteidigen. Ebenso konnten auf Quotrix die Umsätze mit Investmentfonds gegen den Trend leicht gesteigert werden.

Bei der Anzahl neuer Listings an der Börse Düsseldorf fiel das Qualitätssegment Primärmarkt mit fünf neu notierten Aktiengesellschaften und einem Upgrade positiv auf. Es war das stärkste Wachstum seit der Neuausrichtung im Jahr 2015. Insgesamt 28 Gesellschaften haben ihre Aktiennotiz im Düsseldorfer Primärmarkt, der strenge Transparenzpflichten im allgemeinen Freiverkehr von den kleineren und mittelgroßen Unternehmen verlangt. In Summe haben 43 (Vorjahr: 41) Aktiengesellschaften, Anleihepapiere und Zertifikate dieses Jahr ihre Notierung an der Börse Düsseldorf aufgenommen. „Mit drei neuen Kapitalmarktpartnern hat sich auch unser Netzwerk an Begleitern für Eigenkapital- und Fremdkapital-Finanzierungen erweitert. Während die Anzahl großer Börsengänge in Deutschland erneut eher enttäuschend war, verspüren wir unverändert eine hohe Nachfrage nach Listing-Möglichkeiten“, erklärt Börse-Düsseldorf-Geschäftsführer Dr. Rolf Deml.

Börse Hamburg: LS Exchange weiterhin stark – HASPAX mit Tech-Zuwachs

Im Jahr 2023 konnte das elektronische Handelssystem LS Exchange der Börse Hamburg (LSX) bei Handelsumsätzen und Trades das Vorjahresniveau leicht übertreffen. Die umsatzstärksten Aktien stammen aus dem Bereich der US-Technologiewerte, mit Unternehmen wie Tesla, Amazon, Microsoft und Apple. Umsatzstärkste deutsche Aktie an der LSX war die Aktie von Rheinmetall.

Beim Aktien-, Anleihen- und Fondshandel der Börse Hamburg waren die Handelsumsätze im Jahr 2023 marktbedingt leicht rückläufig. Am meisten wurden Investmentfonds mit Anlageschwerpunkt Immobilien gehandelt. Bei den ETFs dominierten Produkte auf führende Aktienindizes wie MSCI World, S&P500 und DAX, aber zunehmend auch ETFs auf Anleihen- und Geldmarkt-Indizes. Die Börse Hamburg zählt unverändert zu den führenden Handelsplätzen im Fondshandel, an dem mehr als 3.000 Investmentfonds/ETFs börsentäglich ohne Ausgabeaufschlag zu aktuellen Marktpreisen gehandelt werden können.

Der von der Börse Hamburg und der Hamburger Sparkasse initiierte Regionalindex HASPAX gewann im Jahr 2023 mit der Nynomic AG ein weiteres innovatives Technologieunternehmen aus dem Bereich Optotronic hinzu. In den letzten 20 Jahren konnte der HASPAX eine Performance von +463 Prozent erzielen und damit den deutschen Leitindex DAX40 (+321 Prozent) übertreffen. Zum Jahresende 2023 liegt der HASPAX mit einer Performance von 1,4 Prozent hinter dem DAX (+20,2 Prozent). Die erfolgreichsten HASPAX-Unternehmen des Jahres 2023 stammen aus den Branchen Immobilien, Finanzdienstleistungen, Logistik und HealthCare.

HASPAX – TOP 5Kursentwicklung 2023 (29.12.2023)
TAG Immobilien AG+ 121,3 %
Hypoport SE+ 80,9 %
Hamburger Hafen u. Logistik AG+ 38,9 %
Evotec SE+ 37,7 %
Fielmann Group AG+ 32,6 %


Börse Hannover: NISAX und Global Challenges Index legen deutlich zu – GCX Paris Aligned neu in der nachhaltigen Indexfamilie

Auch der niedersächsische Aktienindex NISAX der Börse Hannover konnte im Jahr 2023 deutlich zulegen. Seit seinem Start im Jahr 2002 kann er bis heute mit rund 7.230 Punkten ein Plus von 623 Prozent verzeichnen und übertrifft damit Vergleichsindizes wie den DAX40 oder den EuroStoxx50 deutlich. Die beste Performance der niedersächsischen Unternehmen erreichte im Jahr 2023 der hannoversche Versicherungskonzern Talanx AG mit einem Plus von 43 Prozent.

NISAX – TOP 5Kursentwicklung 2023 (29.12.2023)
Talanx AG+ 43,0 %
Continental AG+ 35,5 %
Hannover Rück SE*+ 16,1 %
CEWE Stiftung & Co. KGaA+ 14,1 %
LPKF Laser & Electronics SE+ 1,9 %
*) Hannover Rück SE ist in NISAX und GCX enthalten

Der auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtete Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover konnte im Jahr 2023 mit +23,8 Prozent wieder deutlich zulegen und mit 4.395 Punkten (29.12.2023) seit seinem Start im Jahr 2007 ein Plus von rund 340 Prozent erzielen. Damit liegt der GCX wieder nah an seinem Allzeithoch vom November 2021 bei über 4.600 Punkten. Mit dem Global Challenges Index Paris Aligned (GCX PA) hat der GCX im Oktober 2023 einen weiteren Schwesterindex hinzugewonnen, der sich an den Vorgaben der Dekarbonisierung zum Pariser Klimaabkommen orientiert und über den gleichzeitig aufgelegten BANTLEON Global Challenges Paris Aligned Index-Fonds investierbar ist. Auch im Anleihesegment entwickelte sich der GCX weiter: Beim Global Challenges Corporates (GCC), der einen Basket von aktuell rund 1.200 Anleiheemittenten abbildet, die den strengen Nachhaltigkeitsanforderungen des GCX entsprechen müssen, ist die KANON AG als neue Lizenznehmerin hinzugekommen.

Aktuell nutzen sechs Lizenznehmer den GCX als Grundlage für verschiedene Anlageprodukte, in die auch Privatanleger nachhaltig investieren können. Mehrere dieser GCX-Investmentfonds wurden auch in diesem Jahr wieder mit Siegeln vom FNG und sehr positiven Bewertungen durch Stiftung Warentest ausgezeichnet. Das in Produkte auf den GCX und GCC investierte Volumen beläuft sich derzeit auf rund 1,1 Mrd. Euro.

GCX – TOP 5Kursentwicklung 2023 (29.12.2023)
Intel Corp.+ 85,4 %
Steelcase Inc.+ 84,9 %
Firstgroup PLC+ 69,7 %
STMicroelectronics N.V.+ 35,8 %
Dassault Systemes SE+ 30,8 %

„Der GCX hat sich als feste und verlässliche Größe unter den Nachhaltigkeitsindizes etabliert, der mit strengsten Auswahlkriterien und regelmäßigen Auszeichnungen kontinuierlich seine Stärken beweist. Erst jüngst wurde der GCX in einer Auswertung von Anlageausschüssen für grüne Fonds als einziger Index mit einem Nachhaltigkeitsbeirat von Stiftung Warentest positiv hervorgehoben. Seine Nähe zum Markt spiegelt er über die stetig wachsende Index-Familie wider, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten den Bedürfnissen der Anleger entgegenkommt. Wie die nachhaltigen Unternehmen, entwickeln auch wir uns mit dem Index kontinuierlich weiter“, sagt Hendrik Janssen, Vorstand der BÖAG Börsen AG.

Fondsbörse Deutschland

Auch im Jahr 2023 war die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG unangefochtener Marktführer im Handel mit geschlossenen Fonds. Über die Zweitmarkt-Plattform der Fondsbörse Deutschland wurden mehr als 4.700 Transaktionen abgewickelt. Dabei entstand ein Nominalumsatz von rund 210 Mio. Euro.

Bei den gehandelten Assetklassen dominierten weiterhin Immobilienfonds, die mit einem Umsatzanteil von rund 63 Prozent ähnlich dominant blieben wie im Vorjahr (Umsatzanteil 62,34 Prozent). Schiffsfonds erreichten in 2023 abermals vergleichswiese hohe Kurse, konnten dabei aber nicht an die hohen Umsätze des Vorjahres anknüpfen. Bei den unter „Sonstige Beteiligungen“ geführten Assetklassen wie Private Equity, Erneuerbare Energien und Flugzeugfonds gab es dagegen ein deutliches Umsatzplus. Insbesondere waren Beteiligungen an Erneuerbare Energien Fonds gut nachgefragt.

Neu im Portfolio: Seit Oktober 2023 vermittelt die Fondsbörse Private Markets als neutraler Partner Spezial-AIF-Anteile von und an professionelle und semiprofessionelle Anleger. Damit wurde erstmals in Deutschland ein professioneller Handelsplatz für den Kauf bzw. Verkauf von Spezial-AIF geschaffen, der auch während deren Laufzeit einen strukturierten Handel ermöglicht. Der neu gestartete Private Markets-Handelsplatz (https://pm.fondsboerse.de) ist bereits mit den ersten Verkaufsaufträgen mandatiert.

Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Beteiligungsmakler AG: „Die Fondsbörse Private Markets haben wir in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Bereich der Spezial-AIFs, u.a. HANSAINVEST, entwickelt. Sie ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zur ersten Adresse im professionellen Handel mit illiquiden Assets. Hier werden wir unsere Marktführerschaft weiter ausbauen. Bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder profitieren wir dabei mehr und mehr von Skalenvorteilen, unserem Know-how und unserem Netzwerk. Unabhängig von Markttrends sind wir damit bestens für den Weg in die Zukunft aufgestellt.“

BÖAG Börsen AG erweitert Vorstand um Sven Marxsen

Düsseldorf/Hamburg/Hannover, 28. November 2023 – Die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Börsen in Düsseldorf, Hamburg und Hannover, erweitert ihren Vorstand: Sven Marxsen wird mit Wirkung zum 01. Januar 2024 künftig neben Hendrik Janssen und Dr. Thomas Ledermann das Unternehmen leiten.
Der Sparkassenkaufmann und studierte Jurist Marxsen (58) war bereits von 1997 bis 2012 für die BÖAG Börsen AG als Prokurist und Justiziar tätig und hat in dieser Zeit als stellvertretender Geschäftsführer der Börse Hamburg maßgeblich den Auf- und Ausbau des Zweitmarkthandels für geschlossene Fonds in Hamburg mitgeprägt. Seit 2013 ist er Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG und verantwortet dort u. a. die Ressorts Recht, Personal und Finanzen. In dieser Zeit blieb er der BÖAG Börsen AG als Syndikus verbunden.

Im Vorstand der BÖAG Börsen AG wird er zukünftig u. a. die Bereiche Handel, Listing und Recht verantworten und gemeinsam mit den Vorstandskollegen die strategische Positionierung der BÖAG Börsen AG mit ihren fünf Handelsplätzen und Beteiligungen konsequent weiterverfolgen.

„Zufallsgewinne“ sind das Börsen-Unwort 2022

  • Wortschöpfung aus der Übergewinnsteuer-Diskussion bleibt unangenehm hängen
  • Politikbegriff „Sondervermögen“ landet auf Platz 2, gefolgt von „Kryptobörse“
  • Umfrage unter Maklern, Händlern und Börsenmitarbeitern erfolgte im 22. Jahr

Die „Zufallsgewinne“ sind das Börsen-Unwort des abgelaufenen Jahres 2022. Der Abstimmungssieger wurde bei der 22. Umfrageaktion der Börse Düsseldorf ermittelt. Auf Platz 2 landete der Begriff „Sondervermögen“, gefolgt von „Kryptobörse“, „Putinflation“ und „Eingepreist“. Börsen-Makler, -Mitarbeiter und -Gremien konnten über eine Vorselektion von fünf Kandidaten abstimmen. Ein paralleles Online-Voting kam zum gleichen Ergebnis. 

„Auffallend bei der Auswahl war, dass die verschiedenen Unwort-Kandidaten mehr aus der politischen Diskussion kamen und weniger aus dem direkten Börsen- und Bankenumfeld. So auch beim Kunstbegriff Zufallsgewinne“, bemerkt Dr. Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. Das 2022er Börsen-Unwort fand sich verstärkt ab September in der Wirtschaftsberichterstattung und traf insbesondere die heimischen Produzenten erneuerbarer Energien. Diese profitierten bei der Berechnung ihrer Strompreise unerwartet stark aus dem ‚Merit-Order-Prinzip‘ aufgrund rasant gestiegener Gas- und Ölpreise, was ursprünglich als Anreizsystem gedacht war. Die Idee, mit einer Übergewinnsteuer die Produzenten und Händler fossiler Energien zu treffen, lief ins Leere, zumal diese Unternehmen überwiegend im Ausland sitzen. „In bester Unwort-Manier wurden die ‚Zufallsgewinne‘ unter Börsianern schnell zum geflügelten Wort und man spekulierte humorvoll, ob etwa Speiseeishersteller oder Brauereien im Hitzesommer die nächsten Branchen seien“, ergänzt Deml.

Der nur knapp zweitplatzierte Begriff „Sondervermögen“ geht ebenfalls auf die Politik zurück, wo sich hinter der wohlklingenden Verpackung eigentlich nur neue Schulden verstecken. Die drittplatzierte „Kryptobörse“ eckte besonders bei den hochgradig regulierten und überwachten Finanzinstituten an, wo man das naive Anlegervertrauen in neue Digitalwährungen und deren undurchsichtige Tauschplattformen schon von den jüngsten Skandalen kritisch gesehen hat.

Seit 2001 ermittelt das Team der Börse Düsseldorf ein Börsen-Unwort im jährlichen Rückblick. Die Wahl erfolgt in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser. Die bisherigen Börsen-Unwörter lauten: „Taschengeld-Trader“ (2021) „Corona-Gewinner“ (2020) „Finanztransaktionssteuer“ (2019), „America First“ (2018), „Bitcoin Boom“ (2017), „Anlagenotstand“ (2016), „Zinswende“ (2015), „Guthabengebühr“ (2014), „Billiges Geld“ (2013), „Freiwilliger Schuldenschnitt“ (2012), „Euro-Gipfel“ (2011), „Euro-Rettungsschirm“ (2010), „Bad Bank“ (2009), „Leerverkauf“ (2008), „Subprime“ (2007), „Börsen-Guru“ (2006), „Heuschrecken“ (2005), „Seitwärtsbewegung“ (2004), „Bester Preis“ (2003), „Enronitis“ (2002) und „Gewinnwarnung“ (2001).

Bild: BÖAG Börsen AG

Die Vorauswahl zum Börsen-Unwort 2022 im ARD-Morgenmagazin:

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BÖAG Börsen AG: Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover mit breitem Angebot und stabilem Jahresergebnis

  • Börse Düsseldorf und Quotrix positionieren sich mit ETPs und Krypto
  • Börse Hamburg feiert 20 Jahre Fondshandel und weiterhin stark mit LS Exchange
  • Börse Hannover wächst erfolgreich mit nachhaltiger Index-Familie
  • Fondsbörse Deutschland bleibt Marktführer

Düsseldorf/Hamburg/Hannover, 30. Dezember 2022 – Die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Skontroführerbörsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover sowie der elektronischen Handelssysteme LS Exchange und Quotrix, blickt trotz krisengeprägter Finanzmärkte auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Mit einem Handelsvolumen von 63,5 Milliarden Euro erreichten die BÖAG-Handelsplätze trotz leicht rückläufiger Umsätze an den Handelsplätzen ein stabiles Ergebnis. Der Handelserfolg des Vorjahres (Umsätze von 76 Mrd. Euro) konnte im Zuge der Kurskorrekturen im Aktien- und Anleihebereich nicht gehalten werden. Die Handelsumsätze liegen damit rund 16 Prozent unter denen von 2021, aber immer noch deutlich höher als 2020 (50 Mrd. Euro).

„Die kurz hintereinander ausgelösten, weltweiten Krisen durch die Corona-Pandemie und den Ukrai-ne-Krieg haben Wirtschaft und Gesellschaft hart getroffen und wirken sich natürlich ebenso auf die Finanzmärkte aus. Mit dem rapiden Anstieg der Inflation und der deutlichen Erhöhung der Zinsen durch die führenden Notenbanken sind Wirtschaft, Verbraucher und Anleger stark verunsichert“, sagt Dr. Thomas Ledermann, Vorstand der BÖAG Börsen AG. „Alle Krisen haben irgendwann ein Ende und bieten damit die Chance zum günstigen Einstieg. Bei einer Erholung und Stabilisierung der Aktienmärkte winken Kursgewinne bei steigenden Handelsumsätzen“, fährt Ledermann fort.

Börse Düsseldorf und Quotrix punkten mit ETPs und Krypto-Produkten, Nachfrage bei Listings bleibt stabil

Den rückläufigen Aktivitäten an den Finanzmärkten im Jahr 2022 konnten sich auch die Börse Düsseldorf und ihr elektronischer Market-Maker-Handelsplatz Quotrix nicht entziehen. Positiv festzuhalten bleibt, dass der Umsatz in Düsseldorf in ETPs deutlich gesteigert wurde. Auch im Fondsbereich konnte der Marktanteil trotz rückläufigem Gesamtmarkt gesteigert werden. Auf Quotrix verzeichnete der Handel mit Anleihen im zurückliegenden Jahr Zuwächse, da Fremdwährungspapiere schon etwas länger wieder mit attraktiven Zinscoupons aufwarten.

Das Angebot börsennotierter Krypto-Produkte hat sich 2022 an den Handelsplätzen Düsseldorf und Quotrix verdoppelt: Mit aktuell 106 ETPs bzw. Zertifikaten bieten sie die größte Auswahl in Deutschland. Wertpapiere auf insgesamt 25 unterschiedliche Coins können gehandelt werden, aber auch rund 20 Produkte, die einen gemischten Korb von Digitalwährungen enthalten. Die über das bestehende Wertpapierdepot handelbaren Krypto-Produkte stoßen nicht nur bei den Kunden der angeschlossenen Neobroker und Onlinebanken auf Interesse, sondern auch im breiten Publikum.

Trotz schwachem Kapitalmarktumfeld blieb die Anzahl neuer Listings an der Börse Düsseldorf mit insgesamt 41 Wertpapieren stabil: Es wurden 11 neue Aktiengesellschaften im Freiverkehr sowie 1 Upgrade in das Qualitätssegment Primärmarkt gezählt. Eine leichte Steigerung zeigte sich bei den 29 neuen Anleihen und Zertifikaten. „Wir verzeichnen ein anhaltend großes Interesse von Listing-Anfragen für die Börse Düsseldorf und den Primärmarkt. Das Netzwerk von Kapitalmarktpartnern schätzt unsere unkomplizierten und zügigen Prozesse sowie den persönlichen Kontakt bei Projekten rund um Going Public oder Corporate Actions“, erklärt Dr. Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf.

Börse Hamburg: 20 Jahre Fondshandel und LS Exchange weiterhin stark

Das elektronische Handelssystem LS Exchange der Börse Hamburg liegt im Jahr 2022 bei Handelsumsätzen und Trades nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Die umsatzstärksten Aktien sind aus dem Bereich der Technologiewerte, mit Unternehmen wie Tesla, Amazon, BioNTech, Apple und NVIDIA.

Auch die Handelsumsätze des Aktien-, Anleihen- und Fondshandels der Börse Hamburg waren im Jahr 2022 marktbedingt leicht rückläufig. Wie in den letzten Jahren wurden Immobilienfonds sowie Aktienfonds und ETFs mit Anlageschwerpunkten in den Bereichen Energie und Nachhaltigkeit am meisten gehandelt. Der Fondshandel Hamburg feierte 2022 sein 20-jähriges Jubiläum. Mit seiner Einführung im Jahr 2002 ermöglichte er Anlegern damals erstmalig in Deutschland, Investmentfonds an der Börse zu kaufen und zu verkaufen. Die Börse Hamburg zählt unverändert zu den führenden Handelsplätzen im Fondshandel, an dem mehr als 3.000 Investmentfonds/ETFs börsentäglich ohne Ausgabeaufschlag zu aktuellen Marktpreisen gehandelt werden können.

Der von der Börse Hamburg und der Hamburger Sparkasse initiierte Regionalindex HASPAX konnte seit seiner Auflegung im Jahr 1996 bis heute eine Performance von + 418 Prozent erzielen und damit den deutschen Leitindex DAX40 (+ 390 Prozent) übertreffen. Die erfolgreichsten Unternehmen stammen aus den Branchen regenerative Energien, Immobilien, Mode und Konsumgüter.

HASPAX – TOP 5 Performance 2022 (30.12.2022)
PNE AG*+ 156,0 %
Bijou Brigitte mod. Access. AG+ 91,0 %
Deutsche EuroShop AG+ 52,2 %
ENCAVIS AG+ 19,8 %
Beiersdorf AG+ 18,4 %
*) PNE AG ist in HASPAX und NISAX enthalten

Börse Hannover: 20 Jahre NISAX20 und 15 Jahre Global Challenges Index – GCX Emerging Markets geht Mitte 2022 an den Start

Der niedersächsische Aktienindex NISAX20 der Börse Hannover blickt zu seinem 20-jährigen Jubiläum auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück: Seit seinem Start vor 20 Jahren bei 1.000 Punkten kann er heute mit rund 6.900 Punkten ein Plus von 590 Prozent verzeichnen und damit Vergleichsindizes wie den DAX40 oder den EuroStoxx50 deutlich übertreffen. Mit 156 Prozent Plus erzielte die PNE AG die beste Performance im Jahr 2022.

NISAX20 – TOP 5 Performance 2022 (30.12.2022)
PNE AG*+ 156,0 %
EnviTec Biogas AG+ 44,8 %
Hannover Rück SE**+ 14,0 %
Talanx AG+ 9,6 %
GBK Beteiligungen AG+ 5,5 %
*) PNE AG ist in HASPAX und NISAX enthalten
**) Hannover Rück SE ist in NISAX und GCX enthalten

Der Nachhaltigkeitsindex Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover konnte zu seinem 15-jährigen Jubiläum das Jahr 2022 mit rund 3.600 Punkten (30.12.2022) abschließen und damit seit seiner Auflage im Jahr 2007 ein Plus von rund 260 Prozent erzielen. Mit Einführung des neuen Schwesterindex Global Challenges Index Emerging Markets (GCX EM) zur Jahresmitte bei gleichzeitiger Auflage eines Indexfonds durch den Lizenznehmer Warburg Invest AG sind nun auch nachhaltig wirtschaftende Unternehmen aus Schwellenländern investierbar geworden. Aktuell nutzen sechs Lizenznehmer den GCX als Grundlage für verschiedene Anlageprodukte, in die auch Privatanleger nachhaltig investieren können. Mehrere Investmentfonds, die in die Aktien des GCX investieren, können zudem Siegel vom FNG, das österreichische Umweltzeichen und gute Bewertungen von Stiftung Warentest vorweisen. Das investierte Volumen in den GCX konnte in den letzten 5 Jahren um mehrere hundert Prozent auf derzeit rund 1,1 Mrd. Euro gesteigert werden.

GCX – TOP 5 Performance 2022 (30.12.2022)
First Solar Inc+ 78,0 %
Pearson PLC+ 46,5 %
Ormat Technologies Inc.+ 22,6 %
Hannover Rück SE**+ 14,0 %
Canadian National Railway+ 4,5 %
**) Hannover Rück SE ist in NISAX und GCX enthalten

„In der kontinuierlichen Weiterentwicklung des GCX zu einer Indexfamilie mit verschiedenen Schwerpunkten zeigt sich der Erfolg unseres Indexkonzepts, das sich vor allem durch strengste Nachhaltigkeitskriterien auszeichnet. Auch die erneut positive Bewertung einzelner GCX-Fonds bei Stiftung Warentest ist eine erfreuliche Bestätigung, dass wir mit dem Index auf dem richtigen Weg sind. Wir freuen uns auf weitere Projekte, mit denen wir nachhaltig wirtschaftende Unternehmen weiter fördern können“, sagt Hendrik Janssen, Vorstand der BÖAG Börsen AG.

Fondsbörse Deutschland

Auch 2022 war die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG unangefochtener Marktführer im Handel mit geschlossenen Fonds. Über die Zweitmarkt-Plattformen der Fondsbörse Deutschland und des Tochterunternehmens Deutsche Zweitmarkt AG wurden mehr als 6.600 Transaktionen abgewickelt. Dabei wurde ein Nominalumsatz von rund 266 Millionen erzielt. Im Oktober 2022 wurden die beiden Gesellschaften verschmolzen. Die Handelsabwicklung verläuft seitdem zentral über das Handelsportal der Fondsbörse Deutschland.

Bei den gehandelten Assetklassen dominierten weiterhin Immobilienfonds mit einem Umsatzanteil von rund 63 Prozent, wobei im Jahresverlauf in Gestalt sinkender Umsätze und nachgebender Kurse immer deutlicher die Folgen der Zinswende spürbar waren. Schiffsfonds setzten hingegen ihre Renaissance des Vorjahres fort und erreichten in Folge anhaltend hoher Frachtraten gute Umsätze und einen hohen Durchschnittskurs von annähernd 62 Prozent bezogen auf die Nominalen.

Als Wachstumstreiber erwies sich die strategische Initiative, das Geschäftsfeld der Kaufofferten auszubauen. Die Direktansprache von Fondsinhabern im Auftrag professioneller Investoren inklusive rechtskonformer Ansprache und Abwicklung erwies sich als sehr gut nachgefragter Service.

Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Beteiligungsmakler AG: „Trotz Zinswende und eines insgesamt herausfordernden Umfeldes blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück und sind gut aufgestellt für 2023.“

Börse Düsseldorf: „Taschengeld-Trader“ ist Börsen-Unwort 2021

  • Spott über geringe Ordergrößen beim Handel über Neobroker oft unbegründet
  • Platz 2 für „Meme-Aktien“ und Platz 3 für „virtuelle Hauptversammlung“
  • Umfrage unter Maklern, Händlern und Mitarbeitern erfolgte zum 21. Mal

Düsseldorf, 12. Januar 2022 – Bei der inzwischen 21. Suche nach dem Börsen-Unwort des abgelaufenen Jahres wählten die Wertpapier-Makler und -Händler sowie Handelsplatz-Mitarbeiter den „Taschengeld-Trader“ zum Sieger. Der Begriff zielt auf eine zunehmende Zahl junger Menschen, die sich bereits in der Schul- und Ausbildungszeit mit noch überschaubaren Geldbeträgen an der Börse engagieren. Die Umschreibung würdigt dabei nicht, dass die Generation Z ein praktisches Interesse an Finanzthemen zeigt, welche im Unterrichtsplan der Schulen regelmäßig vermisst werden, sowie moderne und kostengünstige Brokerage-Angebote inklusive Sparpläne nutzen. Bei der Abstimmung landet „Meme-Aktien“ nur knapp hinter dem Siegerbegriff, gefolgt von „virtuelle Hauptversammlung“ vor „Dividendenschock“ und „Finfluenzer“.

„Die Betitelung als Taschengeld-Trader klingt despektierlich und unangebracht“, erläutert Dr. Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. „In den Punkten Technik und Finanzbildung sind junge Menschen heute in der Regel weiter, als es die Generationen vor ihnen waren.“

Nach der letzten Erhebung des Deutschen Aktieninstituts ist im Jahr 2020 die Zahl der direkten und indirekten Aktienbesitzer um knapp 2,7 Millionen auf rund 12,4 Millionen beachtlich gestiegen. Dieser über alle Altersgruppen gemessene Zuwachs von 27 Prozent wird bei den 14 bis 29-jährigen mit einem Plus von 67 Prozent, absolut fast 600.000 junge Erwachsene, nochmals klar übertroffen. Für 2021 wird allgemein eine Fortsetzung des Trends erwartet.

Ordergrößen auch im dreistelligen Eurobereich können inzwischen wirtschaftlich angebracht sein: Während klassische Filialbanken ihren Kunden für Wertpapiergeschäfte meist ab 30 Euro und viele Online-Banken nicht unter 10 Euro Provisionsgebühren berechnen, ermöglichen die in den letzten drei Jahren auftretenden Neobroker den Handel per Smartphone-App für nur 1 Euro oder weniger. Zudem werden Sparpläne in ETF oder Aktien oft kostenfrei angeboten und vielfach zum langfristigen Vermögensaufbau genutzt.

Das Team der Börse Düsseldorf ermittelt seit 2001 im jährlichen Rückblick das Börsen-Unwort. Die Wahl erfolgt in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser. Die bisherigen Börsen-Unwörter lauten: „Corona-Gewinner“ (2020) „Finanztransaktionssteuer“ (2019), „America First“ (2018), „Bitcoin Boom“ (2017), „Anlagenotstand“ (2016), „Zinswende“ (2015), „Guthabengebühr“ (2014), „Billiges Geld“ (2013), „Freiwilliger Schuldenschnitt“ (2012), „Euro-Gipfel“ (2011), „Euro-Rettungsschirm“ (2010), „Bad Bank“ (2009), „Leerverkauf“ (2008), „Subprime“ (2007), „Börsen-Guru“ (2006), „Heuschrecken“ (2005), „Seitwärtsbewegung“ (2004), „Bester Preis“ (2003), „Enronitis“ (2002) und „Gewinnwarnung“ (2001).

Bild: BÖAG Börsen AG

BÖAG Börsen AG: Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover setzen Erfolg 2021 fort

  • Börse Düsseldorf mit mehr Trades, Umsätzen und Notierungen
  • Börse Hamburg wächst mit LS Exchange
  • Börse Hannover erfolgreich mit GCX und GEVX
  • Fondsbörse Deutschland bleibt Marktführer

Düsseldorf/Hamburg/Hannover, 30. Dezember 2021 – Die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Skontroführerbörsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover sowie der elektronischen Handelssysteme LS Exchange und Quotrix, hat ihr deutliches Wachstum im Jahr 2021 fortgesetzt.

Mit einem Handelsvolumen von insgesamt 76 Milliarden Euro konnten die BÖAG-Handelsplätze ihr Vorjahresniveau (50 Mrd. Euro) um 52 Prozent steigern. „Wie bereits im Jahr zuvor beeinflusste die Entwicklung der Corona-Pandemie in starkem Maße die Märkte und sorgte für viel Handelsbewegung. Erneut konnten insbesondere die elektronischen Handelsplätze ihre Umsätze steigern und vom Brokerage-Boom profitieren. Der schnelle, einfache und kostengünstige Handel über Neobroker hat viele neue Anlegergruppen angezogen und ein stärkeres Bewusstsein für Wertpapiere geschaffen“, sagt Dr. Thomas Ledermann, Vorstand der BÖAG Börsen AG.

Neben dem Gewinn neuer Kapitalmarktpartner konnte die BÖAG Börsen AG 2021 ihren Service auch über die Erweiterung der Handelszeiten ausbauen: An den Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover ist seit dem 29. November der Handel von 8:00 bis 22:00 Uhr möglich. „Damit werden Anleger deutlich flexibler, da auch die Zeiten der wichtigsten US-Börsen mit abgedeckt werden“, erklärt Ledermann.

Börse Düsseldorf: Neue Rekorde – 20 Jahre Quotrix – börsengehandelte Krypto-Coins

Nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr kann die Börse Düsseldorf auch im zweiten Jahr mit dem Skontroführer ICF BANK neue Rekorde verzeichnen: Die Anzahl der Geschäfte und das Umsatzvolumen konnten erneut gesteigert werden. Der Aktienhandel stieg nochmals leicht an, während die Geschäfte in Anleihen gegen den Markttrend sogar deutlich wachsen konnten. Trotz rückläufiger Zahlen wird bei den Exchange Traded Products im Wettbewerbsvergleich der dritte Platz verteidigt; schwächer zeigte sich im Gegenzug der Bereich Investmentfonds.

Bei den Listings neuer Aktiengesellschaften wurden 19 Unternehmen (Vorjahr: 11) im allgemeinen Freiverkehr der Börse Düsseldorf gezählt. Ebenfalls neu hinzu kamen 30 Anleihen und Zertifikate (Vorjahr: 16) sowie einmal junge Aktien. Das Qualitätssegment Primärmarkt verzeichnete bei den Aktien 2 Neuzugänge, darunter ein IPO mit Zeichnungsmöglichkeit über die Börse Düsseldorf, und 2 Upgrades (Vorjahr: 4) von Gesellschaften aus dem Freiverkehr.

Vom anhaltenden Brokerage-Boom profitiert das elektronische Handelssystem Quotrix, was inzwischen seit 20 Jahren am Markt besteht. Trades und Volumen liegen über dem Niveau des Rekordjahres 2020, wobei sich insbesondere das erste und vierte Quartal sowie der Bereich ETPs stark zeigten.  

Deutschlands erster börslicher Market-Maker-Handelsplatz startete Ende 2001 mit dem Pilotbetrieb. Das Quote-Request-Verfahren wurde 2005 um ein modernes Limit-Order-Management ergänzt. Quotrix ist Mehrfachsieger bei Best-Execution-Auswertungen und setzt seit 2017 auf den Market Maker ICF BANK.

Das zunehmende Anlegerinteresse bei Kryptowährungen war auch an den Handelsplätzen Düsseldorf und Quotrix spürbar: Über börsengehandelte Produkte wie ETCs, ETNs oder Zertifikate erhalten Anleger über das klassische Wertpapierdepot den Zugang zur Wertentwicklung von derzeit 15 Krypto-Coins, ohne auf unregulierte Marktplätze ausweichen zu müssen. „Inzwischen sind fast 50 Krypto-Produkte bei uns handelbar, darunter auch gemischte Körbe verschiedener Digitalwährungen“, erklärt Dr. Rolf Deml, der zum Jahreswechsel Thomas Dierkes als Geschäftsführer der Börse Düsseldorf ablöst.

Börse Hamburg: Kontinuierliches Wachstum bei LS Exchange und Aktienhandel

Erneut konnte das elektronische Handelssystem LS Exchange der Börse Hamburg im Jahr 2021 seine Handelsumsätze und Trades deutlich steigern. Die umsatzstärksten Aktien stammen aus den Bereichen BioTech/Pharma, Technologie, Unterhaltung und Computerspiele. Dazu zählen Unternehmen wie BioNTech, Tesla, PlugPower, AMC Entertainment sowie Gamestop. Zu Jahresbeginn wurde an der LS Exchange außerdem das Angebot an handelbaren Aktien um rund 450 französische Aktien erweitert und damit dem zunehmenden Interesse seitens des Anlegerpublikums an internationalen Werten Rechnung getragen.

Der skontrogeführte Aktienhandel der Börse Hamburg konnte seine Handelsumsätze um rund 15 Prozent steigern. Der Anleihen- und Fondshandel entwickelte sich im Jahr 2021 stabil. Erneut belegten dabei wie in den letzten Jahren Immobilienfonds sowie Aktienfonds und ETFs mit Anlageschwerpunkten im Bereich Technologie und Nachhaltigkeit die vorderen Plätze. Mit dem Fondshandel Hamburg ist die Börse Hamburg bereits seit 2002 positioniert. Anleger können inzwischen aus einem Angebot von mehr als 3.000 Investmentfonds/ETFs zurückgreifen und börsentäglich ohne Ausgabeaufschlag zu aktuellen Marktpreisen handeln. Auch der HASPAX – der Aktienindex der größten börsennotierten Aktiengesellschaften der Metropolregion Hamburg – hat im Jahr 2021 Stärke bewiesen. Der von der Börse Hamburg und der Hamburger Sparkasse initiierte Index konnte 2021 eine Performance von 27 Prozent erzielen und damit den deutschen Leitindex DAX (+ 16 Prozent) erneut übertreffen. Dies ist vor allem auf erfolgreiche Unternehmen aus den Branchen Transport, Technologie, Telekommunikation, Logistik und Rohstoffe zurückzuführen.

HASPAX – TOP 5 Performance 2021*
Hapag Lloyd AG+ 205 %
Basler AG+ 128 %
Freenet AG+ 43 %
Aurubis AG+ 42 %
EUROKAI GmbH & Co. KGaA+ 41 %
* Stand: 29.12.2021

Börse Hannover: Erneutes Allzeithoch des Global Challenges Index und neuer Nachhaltigkeitsindex Global Ethical Values Index

Der niedersächsische Aktienindex NISAX20 der Börse Hannover entwickelte sich auch in diesem Jahr besser als der DAX und schloss das Gesamtjahr mit einem Plus von rund 22 Prozent positiv ab. Die beste Performance mit plus 93 Prozent erzielte EnviTec Biogas AG, gefolgt von der Sartorius AG mit einem Plus von 73 Prozent, deren Vorzugsaktie in diesem Jahr gleichzeitig in den DAX aufgenommen wurde.

NISAX20 – TOP 5 Performance 2021*
EnviTec Biogas AG+ 93 %
Sartorius AG (Vz)+ 73 %
Helma Eigenheimbau AG+ 63 %
Viscom AG+ 47 %
Salzgitter AG+ 46 %
* Stand: 29.12.2021

Der Nachhaltigkeitsindex Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover erreichte trotz Corona-Krise im November ein neues Allzeithoch bei 4.680 Punkten. Insgesamt konnte der Index im Jahr 2021 eine Performance von 27 Prozent erzielen; seit seiner Auflage im Jahr 2007 verzeichnet er ein Plus von 362 Prozent. Auch ein neuer Lizenznehmer und Vertriebspartner konnte für den GCX hinzugewonnen werden: Mit der Ethius Invest Schweiz GmbH und dem initiierten neuen Aktien-Publikumsfonds Ethius Global Impact (WKN: A2QCXY / ISIN: DE000A2QCXY8) ist der GCX nun in der gesamten DACH-Region vertreten. Insgesamt ist das auf den GCX investierte Volumen 2021 um rund 20 Prozent auf mehr als 1,1 Mrd. Euro gestiegen.

GCX – TOP 5 Performance 2021*
Advanced Micro Devices Inc.+ 78 %
Interface Inc.+ 75 %
Ricoh Co. Ltd+ 57 %
Firstgroup Plc+ 56 %
Sonova Holding AG+ 55 %
* Stand: 29.12.2021

Die erfolgreiche Entwicklung des GCX brachte die Realisierung eines weiteren nachhaltig orientierten Index auf den Weg. Im September 2021 initiierte die Börse Hannover in einem Gemeinschaftsprojekt mit Metzler Asset Management, Solactive AG, MSCI ESG Research und dem NKI – Institut für nachhaltige Kapitalanlagen erfolgreich den Global Ethical Values Index (GEVX). Dieser richtet sich an ethisch und werteorientierte Anleger, die auf der Basis von stringenten ESG-Kriterien eine nachhaltige Geldanlage präferieren. Bei der Indexkonzeption fanden die Kriterien und Vorgaben der Evangelischen und Katholischen Kirche Deutschlands sowie der Katholischen Kirche Österreichs besondere Berücksichtigung.

„Mit der Umsetzung des GEVX konnten wir auf der erfolgreichen Basis des GCX aufsetzen und diese mit dem Schwerpunkt auf ethische Werte weiter ausbauen. Wir freuen uns sehr, für dieses Projekt so starke Partner gefunden zu haben und eine Nische besetzen zu können, für die es im Anlegerpublikum Bedarf gibt“, sagt Hendrik Janssen, Vorstand der BÖAG Börsen AG.

Aber auch auf anderem Weg engagiert sich die BÖAG Börsen AG nachhaltig: mit der traditionellen Spende eines „Tiny Forest“ für die jährliche Baumpflanzaktion EINHEITSBUDDELN.

Fondsbörse Deutschland – Zweitmarkt und Erstmarkt

Die Fondsbörse Deutschland hat 2021 ihre Stellung als unangefochtener Marktführer im Handel mit geschlossenen Fonds weiter ausgebaut. Über die Zweitmarkt-Plattform (www.zweitmarkt.de) der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG und ihrem Tochterunternehmen Deutsche Zweitmarkt AG wurde mit mehr als 8.000 Vermittlungen ein Nominalumsatz von rund 335 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (280 Mio. Euro).

Bei den gehandelten Assetklassen dominierten weiterhin Immobilienfonds mit einem Umsatzanteil von rd. 70 Prozent, wobei Wohn- und Büroimmobilien besonders nachgefragt waren. Aber auch im Schiffssektor, in dem Anteile an Containerschiffen die höchsten Umsätze erzielten, konnte ein mehrjähriger Umsatzrekord verzeichnet werden.

Im Bereich des Erstmarktes konnte das Partnernetzwerk weiter ausgebaut und weitere Umsätze getätigt werden. Die Capital Pioneers GmbH, an der die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG seit zwei Jahren eine Mehrheitsbeteiligung hält, bietet seit dem Frühjahr 2021 eine digitale Beratungs- und Zeichnungsstrecke für den Immobilienfonds „klimaVest“ der CommerzReal an. Der klimaVest investiert nach Möglichkeit nur in nachhaltige Sachwerte, setzt auf die Reduktion von CO2-Emissionen und bleibt dabei transparent für Anleger*innen.

* Stand: 29.12.2021

Börse Düsseldorf: Dr. Rolf Deml zum neuen Geschäftsführer gewählt

Düsseldorf, 10. Dezember 2021 – Dr. Rolf Deml (52) wird zum 01. Januar 2022 neuer Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. Der Jurist, der zuvor u. a. als Leiter der Handelsüberwachung der Terminbörse Eurex in Zürich und Geschäftsführer der Börse Stuttgart tätig war, wurde im Rahmen der gestrigen Börsenratssitzung am 09. Dezember 2021 in das neue Amt gewählt. Er übernimmt die Geschäftsführung von Thomas Dierkes, der diese Funktion 14 Jahre innehatte und die Börse Düsseldorf nach mehr als 21 Jahren zum Ende des Jahres 2021 auf eigenen Wunsch verlässt. Neben Dr. Rolf Deml gehören der Geschäftsführung der Börse Düsseldorf Dr. Thomas Ledermann sowie Hendrik Janssen an, die zugleich den Vorstand der Trägergesellschaft BÖAG Börsen AG bilden.  

„Wir freuen uns, mit Dr. Rolf Deml einen erfahrenen Börsen-Geschäftsführer gewonnen zu haben, der uns mit seiner Expertise dabei unterstützen wird, sowohl Bewährtes weiter auszubauen, wie auch neue Wege zu gehen“, erklärt Dr. Thomas Ledermann. „Auf der anderen Seite bedauern wir sehr, mit Thomas Dierkes eine starke Säule der Börse Düsseldorf gehen lassen zu müssen. Wir bedanken uns herzlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit und sein kontinuierliches Engagement und wünschen für den weiteren Weg nur das Beste“, ergänzt Hendrik Janssen.

BÖAG Börsen AG: Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover schließen erfolgreiches Jahr ab

30.12.2020 – Die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Skontroführerbörsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover sowie der elektronischen Handelsplattformen LS Exchange und Quotrix, konnte im Jahr 2020 ein deutliches Wachstum verzeichnen.

Insgesamt haben die BÖAG-Handelsplätze ein Handelsvolumen von 50 Milliarden Euro erzielt und liegen damit 156 Prozent über dem Vorjahresniveau (19,5 Mrd. Euro*). „Die Unsicherheiten auf den Märkten aufgrund der Corona-Auswirkungen und politischer Ereignisse haben im Jahr 2020 zu einem außergewöhnlichen Handelsaufkommen geführt. Wir alle konnten das Auf und Ab der Kurse mit rasanten Tiefständen auf der einen und Allzeithochs auf der anderen Seite beobachten. Der Aufwärtstrend der elektronischen Handelsplätze hat sich fortgesetzt, zudem konnten neue Kapitalmarktpartner hinzugewonnen werden“, erläutert Dr. Thomas Ledermann, Vorstand der BÖAG Börsen AG, die positive Entwicklung. Ferner hat die BÖAG Börsen AG die Mehrheit der Geschäftsanteile an der ICF BANK AG, Wertpapierhandelsbank mit Sitz in Frankfurt am Main, übernommen: „Mit dieser strategischen Partnerschaft haben wir einen wichtigen Schritt für weiteres gemeinsames innovatives Wachstum unternommen“, so Ledermann.

Börse Düsseldorf: Mehr Trades, Umsätze und Notierungen an beiden Handelsplätzen

Seit Jahresbeginn ist die ICF BANK mit der Skontroführung der mehr als 17.000 an der Börse Düsseldorf gelisteten Werte betraut. Speziell im Aktienhandel konnten die Umsätze und die Zahl der Geschäftsabschlüsse mit mehr als 250 Prozent signifikant gesteigert werden. Der starke Trend zu Exchange Traded Funds (ETFs) hält mit einer Umsatzverdoppelung weiter an. Auch die Umsätze im börslichen Investmentfondshandel konnten nochmals spürbar zulegen.
Beim bereits 2001 gestarteten elektronischen Handelssystem Quotrix schlägt sich das Börsenjahr 2020 mit einer mehr als verdoppelten Anzahl abgewickelter Geschäfte und über 50 Prozent Umsatzzuwachs nieder. Wesentlicher Treiber war das Aktiengeschäft der zumeist im Online-Brokerage starken Marktteilnehmer, deren Kreis sich mit dem Anschluss von DAB BNP Paribas und Smartbroker um zwei neue Adressen erweiterte.
Bei den Listings von neuen Aktiengesellschaften siedelten sich elf Unternehmen im allgemeinen Freiverkehr der Börse Düsseldorf an, vier Unternehmen führten von dort ein Upgrade in das Qualitätssegment Primärmarkt durch. Die Liste der Kapitalmarktpartner erweiterte sich um die noch junge Bitbond GmbH und die etablierte Steubing AG. „Wir freuen uns über rege Aktivität und Nachfrage bei unseren Listingangeboten“, erklärt Geschäftsführer Thomas Dierkes und ergänzt: „Das in jeder Hinsicht außergewöhnliche Jahr 2020 beweist eindrucksvoll das Potenzial börsengehandelter Unternehmen und deren Finanzierungsmöglichkeiten über die Börse.“

Börse Hamburg: Starkes Wachstum bei LS Exchange sowie im Aktien- und Fondshandel

Das elektronische Handelssystem LS Exchange der Börse Hamburg konnte 2020 seinen Erfolgskurs vom Vorjahr fortsetzen. Innovative Handelsteilnehmer wie TRADE REPUBLIC und justTRADE profitieren besonders vom neuen Brokerage-Boom, sodass im Vergleich zum Vorjahr Handelsumsätze und Trades bis zum Jahresende 2020 um ein Vielfaches gesteigert werden konnten. Im Fokus des Anlegerinteresses standen hierbei insbesondere Aktien aus dem Bereich Technologie (Amazon, Apple, Ballard Power, Microsoft, Tesla) sowie Unternehmen, die mit Corona Impfstoffen in Zusammenhang stehen (BioNTech, Moderna, CureVac).
Im Skontroführerhandel der Börse Hamburg profitierte vor allem der Aktienhandel von deutlich höheren Handelsumsätzen und Geschäftsabschlüssen. Der Fondshandel der Börse Hamburg hat 2020 mit einem Umsatz in Höhe von 763 Mio. Euro ein Wachstum von 35 Prozent verzeichnet. Die Spitzenpositionen belegten dabei wie in den vergangenen Jahren vor allem Immobilienfonds, ausgewählte Aktienfonds sowie ETFs. Der Fondshandel Hamburg zählt mit mehr als 3.000 Fonds zu den führenden Handelsplätzen für Investmentfonds in Deutschland. Die Handelsplattform bietet Anlegern die Möglichkeit, ihre Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag zu Marktpreisen jederzeit kaufen und verkaufen zu können.
Die Hamburger Wirtschaft ist stark, das zeigt auch der HASPAX. Der Aktienindex der Börse Hamburg und der Hamburger Sparkasse spiegelt die Börsenperformance der größten börsennotierten Aktiengesellschaften der Metropolregion Hamburg wider. Ein Vergleich mit dem DAX zeigt: Mit einem Plus von 8 Prozent hat der HASPAX in 2020 besser abgeschnitten als der deutsche Leitindex DAX (+ 4 Prozent)**. Treiber waren hierbei insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Technologie bzw. Erneuerbare Energien.

HASPAX – Top 5 Performance 2020**
ENCAVIS AG+ 124 %
Nordex SE+ 84 %
Jungheinrich AG+ 72 %
Hypoport SE+ 60 %
Basler AG+ 41 %

Börse Hannover: Global Challenges Index erreicht Allzeithoch

An der Börse Hannover war der Handel ebenfalls durch deutlich höhere Aktivitäten gekennzeichnet. So konnten die Transaktionszahlen im Aktienbereich um 150 Prozent gesteigert werden.
Obwohl einzelne Unternehmen des NISAX20 Corona bedingt deutliche Rückschläge hinnehmen mussten, schloss das niedersächsische Börsenbarometer der Börse Hannover das Gesamtjahr 2020 positiv ab. Mit einem Plus von 8 Prozent zeigt sich auch der NISAX20 stärker als der DAX. Neben dem Dauerbrenner Sartorius belegten mit PNE und EnviTec Biogas zwei Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien sowie der Technologiewert LPKF die vorderen Ränge in der diesjährigen Performanceauswertung.

NISAX20 – Top 5 Performance 2020**
PNE AG+ 105 %
LPKF Laser & Electronics AG+ 91 %
EnviTec Biogas AG+ 88 %
Sartorius AG+ 71 %
Symrise AG+ 17 %

Im Bereich Nachhaltigkeit hatte der Global Challenges Index (GCX) bereits im November 2020 die Marke von 3.600 Punkten überschritten und damit ein neues Allzeithoch erreicht. Im Jahr 2020 hat der Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover rund 14 Prozent zugelegt und damit den Kurseinbruch aus dem Corona Crash vom März vollständig aufgeholt.

GCX – Top 5 Performance 2020**
SunPower Corp.+ 187 %
DP Renováveis S.A.+ 121 %
Nordex SE+ 84 %
Advanced Micro Devices Inc.+ 84 %
Orsted A/S+ 83 %

Die erfolgreiche Entwicklung des GCX bestätigte sich auch in einer Bewertung von Stiftung Warentest, bei der zwei Fonds, die in Aktien des GCX investiert sind, jeweils die Bestnote von 5 Punkten in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ erhielten***. Seit Auflage im Jahr 2007 kann der GCX einen Wertzuwachs von rund 265 Prozent verzeichnen. „Wir freuen uns sehr über den seit Jahren kontinuierlichen Erfolg des GCX. Mit der starken Performance können wir regelmäßig nachweisen, dass es sich lohnt, in nachhaltige Werte zu investieren. Und die Zahlen sprechen für sich: Das auf den Index investierte Volumen ist 2020 um 46 Prozent auf mehr als 950 Mio. Euro gestiegen“, sagt Hendrik Janssen, Vorstand der BÖAG Börsen AG.
Um im Bereich Nachhaltigkeit einen weiteren Beitrag zu leisten, spendet die BÖAG Börsen AG im Rahmen der jährlichen Baumpflanzaktion „EINHEITSBUDDELN“ 500 Bäume.

Fondsbörse Deutschland bleibt Marktführer – Zweitmarkt und Erstmarkt

Die Fondsbörse Deutschland blieb auch im Corona-Jahr 2020 unangefochtener Marktführer im Handel mit geschlossenen Fonds. Auf einen starken Jahresauftakt folgte ein deutlicher Umsatzeinbruch in den Monaten April und Mai. Seitdem zeichnet sich aber eine kontinuierliche Erholung ab. Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG und ihr Tochterunternehmen Deutsche Zweitmarkt AG erwarten einen Gesamtumsatz von 275 bis 280 Mio. Euro, der knapp unterhalb des Vorjahres liegen wird (295 Mio.). Unter den Vorzeichen von Corona ist dies dennoch als sehr gutes Ergebnis zu werten. Die Anzahl der Vermittlungen wird trotz zweier fast „verlorener“ Monate gegenüber dem Vorjahr sogar von 7300 auf über 7600 im Jahr 2020 ansteigen.
Auch im Erstmarkt für Anlageprodukte aus den Bereichen alternative Investmentfonds, Vermögensanlagen und Direktinvestments wurden trotz des schwierigen Umfeldes wichtige Meilensteine erreicht. Die ersten Direktzeichnungen im B2B-Partnerportal www.erstmarkt.de sind erfolgreich abgewickelt, Kooperationsvereinbarungen mit großen Finanzvertrieben sind unterzeichnet, die großen Emissionshäuser sind annähernd vollzählig als Partner an Bord. Die digitale Zeichnungsplattform Capital Pioneers, an der die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG im Herbst 2019 eine Mehrheitsbeteiligung übernommen hatte, relaunchte zum Jahresende ihre Website www.capitalpioneers.de und startet zu Beginn des kommenden Jahres in den B2B-Vertrieb mit Zielrichtung Makler und freie Finanzvermittler.

* adjustierter Vorjahreswert auf Basis harmonisiertem Reporting
** Stand: 29.12.2020
*** Weitere Informationen zur Bewertung unter Finanztest 7/2020

Kunden der DAB BNP Paribas können jetzt auf Quotrix handeln

10.07.2020 – Die DAB BNP Paribas ist neuer Handelsteilnehmer auf Quotrix, dem elektronischen Handelssystem der Börse Düsseldorf. Als Infrastrukturbank bringt die DAB BNP Paribas im Wertpapiergeschäft aktive Vermögensverwalter und Banken mit, wie den erst vor einem halben Jahr gestarteten Smartbroker.

Neben einem breiten Spektrum von mehr als 16.000 Wertpapieren bietet Quotrix den schnellen Direkthandel zwischen Market Maker und Anleger – ohne Maklercourtage und Börsenentgelt – unter der Handelsüberwachung der Börse Düsseldorf. Anleger profitieren somit von Kostenvorteilen und der Sicherheit und Qualität einer regulierten Wertpapierbörse.

Großes Angebot mit langen Handelszeiten
Das 2001 an der Börse Düsseldorf gestartete Handelssystem Quotrix zählte 2019 nach Umsatzvolumen zu den Top 5 Börsenplätzen in Deutschland und belegte im Handel mit DAX-Werten Rang 4. Zum umfassenden Wertpapierspektrum zählen alle Aktien der weltweit wichtigsten Indizes, zahlreiche weitere nationale und internationale Titel sowie Anleihen, Fonds und ETPs. Weitere Vorzüge des elektronischen Handelssystems sind die hohe Preisqualität und Liquidität sowie lange Handelszeiten von 8 bis 22 Uhr, was Anleger besonders flexibel macht.

Starke Partner für institutionelle und private Anleger
Die DAB BNP Paribas gehört mit einem Anlagevolumen von rund 40 Milliarden Euro (2019) zu den führenden Banken im B2B-Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern, Fondsvermittlern, Anlageberatern und institutionellen Kunden. Darüber hinaus engagiert sie sich im Ausbau digitaler Angebote mit White-Label-Lösungen und ist exklusiver Banking-Partner des Smartbrokers, der zu der neuen Generation wachstumsstarker Online-Broker zählt. Diese ermöglichen Privatanlegern durch einfache Anwendungen und besonders günstige Gebühren den leichten Zugang zum Wertpapiergeschäft inklusive Sparplanmöglichkeiten.

„Mit Quotrix fehlte uns bislang einer der beliebtesten und kostengünstigsten Handelsplätze in Deutschland. Mit der Anbindung erreichen wir im Wertpapiergeschäft einen großen Mehrwert für unsere Kunden“, erklärt Robert Fuchsgruber verantwortlich als Chief Business Officer der DAB BNP Paribas.

„Quotrix gewinnt mit der DAB BNP Paribas einerseits eine renommierte Bank für institutionelle Partner, mit dem Smartbroker andererseits einen erfolgreichen aufstrebenden Online-Broker, der mit seinem preiswerten und zugleich umfassenden Angebot besonders für Privatanleger interessant ist. Wir freuen uns, über diesen Marktteilnehmer so ein breites Kundenspektrum ansprechen zu können“, sagt Thomas Dierkes, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf.