Der Schlafwagen

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Mehr als ein Jahrzehnt galt: Europa kann mit den USA wirtschaftlich mithalten. Auch getragen von der Exportnation Deutschland, das die europäische Lokomotive war. Wir schauen jetzt über den großen Teich und sehen, dass die amerikanische Wirtschaft um Längen voraus ist. Zusätzlich sehen wir, dass Deutschland nicht mehr die Lokomotive des europäischen Zugs ist, sondern hinten angehängt der Schlafwagen. Eine erschreckende Entwicklung, die auch direkte Auswirkungen auf den Kapitalmarkt hat. Nicht auf die großen sowieso schon international positionierten Unternehmen – aber deutlich auf Mittelständler, die am Kapitalmarkt präsent sind.
In einer Umfrage im Mai von Statista unter Unternehmensverantwortlichen zur Deindustrialisierung in Deutschland gaben rund 50 Prozent an, dass Sie davon ausgehen würden. Eine krasse Zahl, die zeigt, dass immer mehr Unternehmenslenker den Glauben in den Standort Deutschland verlieren. Es liegt auf der Hand. Deutschland hat viele Probleme, die nicht erst in den letzten beiden Jahren unter der Ampel-Regierung ausgelöst worden sind. Deutschland ist im Schlafwagen von Europa beim Thema Digitalisierung. Die Fehler sind in den 16 Jahren vorher in einer anderen Ära gemacht worden. Allerdings kommt aus der Ampel eben wenig Greifbares im Zusammenhang mit der konsequenten Umsetzung der Inhalte des Koalitionsvertrages. Man übt sich in einer Melange aus Streit und „Ruhe bewahren“.
Deutschland träumt noch immer vom „Made in Germany“. In der wichtigen für den Arbeitsmarkt – damit auch für jedes Unternehmen wichtigen – Altersklasse zwischen 20 und 34 Jahren verfügen mehr als 16 Prozent der Menschen über keinen Schulabschluss. Unbestritten über alle Branchen hinweg existiert ein Facharbeitermangel. Deutschland hat keine gezielte Migrationspolitik, die Menschen ausbildet und noch wichtiger einbindet. Die seit Jahren fortschreitende Schieflage bei der demographischen Entwicklung zeigt vmtl. auch wegen der aus allen Löchern rauchenden sozialen Sicherungssysteme eine kontinuierliche Abstimmung mit den Füßen. Ideen wie eine kapitalgedeckte Aktienrente sind daher dringend zu verfolgen. Aber außer Ansätzen kommt da bisher nichts.
Aus dieser trüben Suppe saugen manche Brunnenvergifter Honig und phantasieren nun auch von einem DEXIT. Und ja, man muss an dieser EU ebenfalls viel reformieren. Aber wer eine Exportnation wie Deutschland aus der Allianz ihrer wichtigsten Handelspartner reißen will, der schafft sich erst mit Hochdruck die Enttäuschten, die Perspektiv- und Arbeitslosen, die sodann weitere Stimmen bringen sollen. Wer hier zweifelt mag seinen Blick über den Ärmelkanal richten oder auch auf die wirtschaftlichen Schäden, die die rechtspopulistische Regierung in Ungarn der die Erdogans in der Türkei anrichtet.
Und trotzdem – auch erfolgreiche mittelständische Unternehmen wandern aus Deutschland ab. Wir reden nicht von multinationalen Unternehmen, die schon immer dort ihre Zelte aufgeschlagen haben, wo es für Sie am besten war. Wir reden hier von tief verwurzelten Unternehmen. Die Manager sehen für ihr Unternehmen in Deutschland nur noch eine begrenzte Zukunft. Hintergrund: Es gibt mittlerweile z. B. in den USA einen regelrechten Förderwettbewerb zwischen den einzelnen Bundesstaaten um deutsche Unternehmen. Hier sind auch genügend Fachkräfte auf dem Markt vorhanden. Es schließt sich der Kreis. Stichwort: Bildungspolitik in Deutschland. Warum interessiert das alles eine deutsche Wertpapierhandelsbank? Es handelt sich um Unternehmen, die im letzten Jahrzehnt mühsam den Kapitalmarkt erobert haben und deren Unternehmensstory sich gerade entscheidend verändert.
Die Auswirkungen sieht man auch am Kapitalmarkt. Hier wollen wir nicht weiter auf Bauchlandungen wie die der türkischen Lira eingehen. Aber auch hier zieht es technologielastige Unternehmen an internationale Börsen, wo sie zum Teil andere Bewertungen erzielen oder sie kehren sich vom Kapitalmarkt ab. Es braucht weiterhin die Förderung privater Anlage am Kapitalmarkt und hier ist noch vieles zu tun. Denn es sind oft Privatanleger die in Papiere von KMU-Unternehmen investieren und hier Momentum und Liquidität schaffen.
Der „normale“ Mensch, der Privatinvestor, ist momentan verunsichert. Er befürchtet, dass Zinsen und Inflation ihn erwürgen. Aber bis ins Jahr 2008 waren die Zinsen deutlich höher als heute. Das kann es also eigentlich nicht sein. Aber es herrschte eine Art Aufbruchstimmung. Man glaubte an den Standort Deutschland – an die eigenen Fähigkeiten. Es wurde gebaut – für sich selbst und für die Zukunft; für seine Kinder. Die Bauindustrie prosperierte bis ins letzte Jahr. Die Unternehmen konnten sich am Kapitalmarkt für ihr Wachstum refinanzieren – über Eigen- oder Fremdkapital. Es war ein gesunder Geldkreislauf, der mit der Finanzkrise abrupt unterbrochen wurde. Viele strukturelle Probleme wurden mit dem billigen Geld der Notenbanken zugekleistert. Und die Politik, die man an ihren Taten messen mag und nicht an spannenden Koalitionsverträgen oder Beschwerden von der Oppositionsbank – diese Politik glaubt offensichtlich heute noch daran, dass man vieles aussitzen kann oder schlecht vorbereitete Experimente durchziehen ohne die notwendige Fachkunde walten zu lassen. Damit ist es nun vorbei. Die Politik muss raus aus dem Schlafwagen.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 09. August 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Bärendienst!

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
„Die Rente ist sicher, ihre Finanzierung schon lange nicht mehr. Helfen soll künftig eine weitere Finanzierungsquelle: der Kapitalmarkt. Doch es fehlt an Entschlossenheit“, schreibt Frank Bethmann auf der Webseite des ZDF im Januar. Und weiter:
„Jahr für Jahr müssen Mittel aus dem Bundeshaushalt locker gemacht werden, um die Defizite in der Rentenkasse auszugleichen. Derzeit schießt der Bund 110 Milliarden Euro dazu, das ist ein Viertel des Haushalts. In den kommenden Jahren dürfte die Quersubventionierung der Rente mit Steuergeldern noch deutlich zunehmen.“ Jüngere müssen die Zeche zahlen, denn bereits 2035 müssen rechnerisch hundert Beschäftigte die Ansprüche von 45 Rentnern finanzieren.
In der Börsenzeitung vom 08.07. nennt Claus Döring das Rentensystem in seinem Kommentar sogar ein Schneeballsystem. Unbedingt lesenswert!
Dass wir in Deutschland eine eigenverantwortlichere Alterssicherung brauchen, das wissen alle Auguren schon lange: Bei der demografischen Entwicklung quietschen die Durchlauferhitzer der sozialen Sicherung. Selbst die glorreiche Ampel hat in ihrem ambitionierten Koalitionsvertrag den Kapitalmarkt unter dem Stichwort „Aktienrente“ entdeckt.
Auch die unermüdlichen (Vor)-Kämpfer*innen vom Deutschen Aktien Institut DAI schreiben:
„Um den Lebensstandard im Alter zu sichern, brauchen Aktien einen festen Platz in der deutschen Altersvorsorge. Die Menschen werden so am Erfolg der Wirtschaft beteiligt und das Rentensystem stabilisiert. Wir setzen uns für ein Ansparverfahren nach internationalem Vorbild ein. Dieses hilft uns, die Herausforderungen des demografischen Wandels in Deutschland zu meistern.“
In der Tat ist der Kapitalmarkt durch intelligente Politik in anderen Ländern wie z.B. Schweden schon viel weiter.
Trotz dieser Erkenntnisse verharrte die Aktienquote in Deutschland langebei 12 %. Bis dann zwei Faktoren diesen Wert auf 18 % katapultiert haben. Das war der Ausbruch der Corona-Pandemie mit historisch niedrigen Zinsen bei der die Bürger im Lockdown von zu Hause aus den Kapitalmarkt entdeckt haben. Und das ganze vor allem in Verbindung mit den gerade entstandenen Neobrokern, die neue und jüngere Anlegerkreise an den Kapitalmarkt durch moderne und einfach zu bedienende Marktzugänge – wie funktionierende Apps – an die Börse gelockt haben. Hier sind die Umsätze explodiert während die tradierten Institute mit zumeist Nullwachstum dem Boom hinterhergeschaut haben.
Und diese neuen Investoren haben eben nicht nur in fragwürdigen Gamestop-Kurskapriolen und anderen Meme-Stocks herumgezockt. Ein großer Teil des Anstiegs ist nämlich auch auf Anlagen in ETFs zurückzuführen.
Nun ist es bekannt, dass diese neu entstandenen Neobroker sich zu großen Teilen über sogenannten „Payment for Orderflow“ (PFOF) finanzieren. Hier bezahlen die Market-Maker an den Börsen- und Handelsplattformen, die sich nicht wie die tradierten Börsen durch Handelsgebühren finanzieren, eine Vergütung an die Bank, welche den Auftrag des Kunden weiterleitet. Eine Art „Kick-Back“, welches dem Anleger allerdings im Rahmen der Ordererteilung durch die Bank transparent gemacht wird.
Nun, das klingt nach „finsterem Treiben“ zu Lasten der geschröpften Privatanleger. Nur ist es das nicht. So versicherte uns selbst die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin), dass man das seit Jahren im Rahmen von Prüfungen beobachte und in Deutschland kein Problem sähe. Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2022
sprach sich die Behörde auch gegen ein Verbot aus und kam zu folgendem differenzierten Ergebnis:
- Für Kundenaufträge mit kleineren Volumina ist die Ausführung über PFOF-gewährende Handelsplätze überwiegend vorteilhaft. Denn sofern Transaktionskosten berücksichtigt wurden, waren die Ergebnisse für Kunden mehrheitlich besser als an den Referenzmärkten.
- Bei höheren Transaktionsvolumen und niedrigerer Liquidität an den Referenzmärkten zum Zeitpunkt der Auftragsausführung gingen diese Vorteile jedoch verloren.
Ob PFOF die Ursache der festgestellten Unterschiede war, lässt sich aus den Ergebnissen nicht ablesen.
Auch die Stiftung Warentest kam schon vor Jahren in einer Untersuchung zu dem Resultat, das hier keine schlechteren Kurse angeboten werden.
Wie kam es überhaupt zu dieser Entwicklung? Das Ganze beginnt im Jahr 2007 mit dem Inkrafttreten eines europäischen Regulierungsmonsters namens MiFID (Markets in Financial Instruments Directive), deren Ziel es war, in Europa den Schutz der Anleger zu verbessern und ein einheitliches Kapitalmarktumfeld zu schaffen. Dieses Monster wurde reichlich gepäppelt und wuchs im Jahre 2018 zu einem noch gigantischeren Monster namens MiFID II heran. Hier wurde bereits korrigiert und munter weiter herumreguliert. Ich rate Ihnen ab, dieses Zeug zu lesen, ohne juristische Beratung ist das ohnehin oft auch für Profis unverständlich. Auch wir haben uns oft die Augen gerieben und dachten dabei an die Schlussbilder in den uralten Gespenster-Geschichten-Comics: „Seltsam, aber so steht es geschrieben“.
Diese Regulierung hat u.a. einen knallharten Wettbewerb zwischen den Handelsplätzen und die vorstehend erwähnten „PFOF-Strukturen“ erst geschaffen. Das hat zu einer Explosion der Handelsplätze in Europa geführt. Je nach Statistik gibt es in Europa rund 300-400 „Execution-Venues“ für Aktien. Das ist ein Vielfaches der Anzahl der Handelsplätze in USA bei einer dramatisch niedrigeren Marktkapitalisierung aller gehandelten Unternehmen zusammen.
Nun gut, man wollte es so haben. Und diese Zahlungen sind mitnichten finster. Sie finanzieren eben hocheffiziente Infrastrukturen bei den neuen Brokern und so bekommen die Anleger einen modernen und einfach zu bedienenden Marktzugang.
Einige Protagonisten in Europa haben diese Praxis aber schon vor Jahren als „Böse“ bezeichnet und das diese Praxis zu Lasten der Anleger geht. Die Studien widerlegen das, aber dann schwurbelt man eben von „Geschmäckle“. Der politische Kampf hierüber ging seit Jahren hin- und her. Und nun hat man sich auf einmal doch geeinigt. Gegen den Widerstand des FDP-geführten BMF, welches hier eher einen Neo-Broker-freundlichen Kurs verfolgte.
PFOF soll spätestens ab 2026 verboten werden. Dazu gibt es eine weitere europäische Regulierungskonsultation „Retail-Investment-Strategy“ die sich ebenfalls mit Provisionsverboten im beratungsfreien Geschäft befasst.
Nun mag man meinen, dass sei doch ok. Der Anleger werde nun noch besser geschützt. Nur stimmt das leider nicht.
Wir bestreiten, dass es bei diesem Thema tatsächlich auch nur eine einzige Initiative gab, deren wahres Ziel der Anlegerschutz war. Es geht einzig und alleine um Marktanteile zwischen den Börsen, Banken und Plattformen. Und wie wir hören, hat der Erfolg und die europäische Expansion des größten deutschen Players die international dominierte Euronext Börse nun so gereizt, dass dieses PFOF-Verbot nun brachial durchgesetzt wurde.
Die Kursdaten der durch die Regulierung fragmentierten Welt der Handelsplätze sollen in einem sogenannten „Consolidated-Tape“ wieder zusammengebündelt werden, damit der Anleger den Überblick behält.
Wird nun „alles wieder gut“ und die Welt dreht sich zurück und der Kunde geht wieder in eine Bankfiliale, die diese Order dann an eine herkömmliche Börse schicken wird? Vielleicht teilweise – aber eine Rolle rückwärts wird es nicht geben. Dazu haben sich die Märkte und Kunden zu weit entwickelt. Wir sind gespannt, wie die Teilnehmer darauf reagieren werden. Regulierung ist wie ein großer Stein im Wasser. Wirft man ihn hinein, so fließt das Wasser außen rum. Und wir stellen uns die Frage, ob sich die Fragmentierung der Ausführungsplätze zurückdreht oder eher noch weiter fortsetzt.
Wir sind gut diversifiziert aufgestellt und haben hier eine neutrale Position. Wir neigen aber eher zum Wettbewerb als zu Diktat und Regulierung. Die Marktteilnehmer müssen sich mal wieder umstellen, Gebührenmodelle- und Strukturen anpassen und die Anbieter eines „Consolidated-Tapes“ bezahlen. Sowas gibt es nicht „für lau“. Für den Anleger wird es sicher teurer. Die Schwelle zum Investment am Kapitalmarkt wird damit wieder hochgesetzt. Zumal man auf der anderen Seite das Dasein kleinerer Unternehmen an der Börse erleichtern will, deren Aktien zu großen Teilen eher von der Privatkundschaft gekauft werden. Regulatorisch passt hier eines nicht zum Anderen.
Damit hat man dem Thema Aufbau von Altersvorsorge eher einen Bärendienst erwiesen. So viele richtige Stellungnahmen und Koalitionsverträge kann weder das DAI noch diese oder künftige Regierungen schreiben. Schade.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 12. Juli 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Nun hat es auch der Letzte gemerkt…

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
„Experten warnen vor DAX – Absturz“ titelte die Boulevardzeitung hinter der Bezahlschranke letzte Woche zum wiederholten Male.
„Gerade stieg der Dax auf Rekordniveau – jetzt stehen die Zeichen aber auf Tiefflug, und darüber kann auch der neue Tech-Hype um Künstliche Intelligenz (KI) nicht hinwegtäuschen. Denn in den USA und Europa droht eine Rezession, und auch die jüngsten Kursgewinne waren bei näherem Hinsehen nicht gerechtfertigt.“, so das angebliche Kapitalmarktfachblatt weiter.
Erinnert an eine umgekehrte „Dienstmädchenhausse“, wenn mit der Erkenntnis, dass nicht alles rund läuft auch noch der letzte und vermutlich eher uninformierte Privatanleger aus dem Markt gejagt wird.
Zitiert werden hier namhafte und seriöse Experten aus dem Inland und den USA, welche auf die fundamentalen Gefahren hinweisen und zum Teil sogar vor einer langjährigen Baisse warnen – Schreckensszenarien wie ein DAX von 12.000 Punkten werden beschworen. Hier werden weiter rezessionsbedingt schrumpfende Konsumausgaben als Gründe angeführt ergänzt um den Hinweis, dass dem US-Markt die Breite in der Aufwärtsbewegung fehlen würde. Ein großer Teil würde von den großen Tech-Werten und insbesondere Nvidia (Semiconductor für KI) getragen.
Die „Horror-Kurve bei den Anleihen“ nennt das Boulevardblatt die invertierte US-Zinskurve. Und sieht weitere Risiken in einer hohen „Short-Seller-Quote“ beim DAX sowie dem „nicht beigelegten US-Schuldenstreit“. Dass der Kompromiss „noch vom Kongress gebilligt werden müsse“, was „in den kommenden Wochen noch für Nervosität und Kursschwankungen“ sorgen könnte. Warum dieser letzte Punkt am 06.06.2023 ein politisches Problem ist, wird für immer ein Geheimnis der Experten bleiben, denn der Kongress hatte diesen jedenfalls bereits am 02.06.2023 durchgewinkt.
Insgesamt ein spannender und reißerischer Eintopf, der hier angerührt wurde.
Aus unserer Sicht werden hier viele Dinge verkannt. Bereits Anfang der 90er Jahre erkannte der junge US-Präsident Bill Clinton, dass sein Land in die „Datenautobahn“, heute als Internet bekannt, investieren müsse. Der damals amtierende Kanzler der Deutschen hat sich hierüber köstlich amüsiert. Wir wissen wie die Geschichte ausging und auch die Nachfolgerin bezeichnete die „Datenautobahn“ viel später noch als „Neuland“. Sicherlich nicht nur EIN sondern DER Grund, warum Deutschland den ehrenwerten vorletzten Platz bei der Digitalisierung in Europa einnimmt. Derweil wird über das Thema viel diskutiert in Medien und Politik, da auch wesentliche Protagonisten aus der KI-Industrie vor Gefahren warnen. Man möchte meinen, dass man so dafür sorgt, dass das Thema erst recht auf die Titelseiten kommt.
Und in Deutschland trägt das Früchte. So schrieb das Handelsblatt:
„Ein großer Teil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland geht davon aus, dass ihre beruflichen Aufgaben in den kommenden Jahren von einer Künstlichen Intelligenz (KI) übernommen werden. In einer noch unveröffentlichten internationalen Umfrage der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) gaben in Deutschland knapp 40 Prozent der Befragten an, dass ihr Job durch KI künftig wahrscheinlich nicht mehr existieren wird.“
Glücklicherweise machen es nicht alle Landsleute den Kanzler*innen nach. So schreibt das Handelsblatt weiter:
„In Deutschland gehen der BCG-Studie zufolge immerhin mehr als 70 Prozent der Arbeitnehmer davon aus, dass die Vorteile von KI die Risiken überwiegen – etwa, weil sich Tätigkeitsprofile durch Künstliche Intelligenz ändern oder die Technologie ganz neue Geschäftsfelder und Berufe entstehen lässt“
….und:
„Ohnehin könnte Weiterbildung entscheidend für den Ausgang der KI-Revolution werden. Der Bestsellerautor und Historiker Yuval Harari warnte kürzlich vor einer „Klasse der Nutzlosen“. Diese Menschen hätten keine Fähigkeiten, die die Wirtschaft im KI-Zeitalter benötige. „Das wäre eine Katastrophe“, sagte er. Es brauche deshalb eine große Anstrengung, Arbeitnehmer weiterzubilden.
Vielleicht verkennen die „Experten“ ja auch das gigantische Potential welches die Märkte jenseits des Atlantiks so befeuert. Hierzulande gibt es auch kaum Wertpapiere, die davon profitieren können. Maßvolle Regulierung kann hier sicher nicht schaden, schafft sie doch auch Rechtssicherheit bezüglich des Einsatzes. Allerdings erfordert derartige Regulierung auch entsprechendes Know-How beim Regulator.
Wichtiger Treiber für die Märkte ist aber weiterhin der „Preis fürs Geld“, im Volksmund auch „Zins“ genannt. Zins ist der Schmierstoff für alles Wirtschaften. Und ja, die Zinsen sind stark angestiegen und haben Schleifspuren bei den Kursen in bestimmten Branchen und bei sogenannten KMU (Kleinere- und mittlere Unternehmen) hinterlassen. Zwar stehen die großen Indices weiter gut da, aber im Small Cap Bereich fehlt den Märkten weiterhin die Breite.
Wie geht es hier nun weiter? Kurz nach der Veröffentlichung dieses Standpunktes stehen bereits die nächsten Zentralbankentscheidungen an. Für die USA erwarten manche sogar eine Zinspause der FED (ggfs. auch um die Märkte im Vorfeld der nun anrollenden gigantischen Schuldenaufnahme des Staates in gefälligeres Karma zu versetzen).
Dass die US-Zinskurve so dramatisch invertiert, zeigt eine Erwartungshaltung der Märkte. Diese erwarten offensichtlich weitere Entspannung im Laufe der Monate und Jahre.
Derweil ist die Diskussion in Europa deutlich differenzierter.
In der Tat ist die Meldungslage „kabbelig“ (Wellen und Strömungen im Meer, die durch gegeneinander laufende Wellen keine klare Richtung haben).
Während die Inflationserwartungen der Konsumenten ebenso eingebrochen sind, wie manche Konjunkturdaten oder der Gaspreis, befeuern die Falken die Ängste vor Zweitrundeneffekten durch hohe (zweistellige) Lohnabschlüsse. Auch die teilweise durch klimatische Veränderungen verheerenden Ernteausfälle im Süden Europas dürften die Lage bei den Lebensmittelpreisen nicht entspannen. Wir gehen wie die meisten von einer weiteren Leitzinserhöhung um 25 bps aus. Aber auf die Rhetorik wird zu achten sein.
Erstaunlicher finden wir, dass das Boulevardblatt nicht im gleichen Atemzug noch auf der Ampelregierung herumdrischt wie sonst nahezu täglich. In der Tat fordern marktnähere Periodika bereits sehr deutlich das Ende der Ampel. In Anbetracht der Erkenntnis, dass vieles gut gemeint, aber nicht gut gemacht ist, müssen wir manchen Ministerien nun Laienspiel konstatieren. Und selbst der Dirigent, der bisher immer den Eindruck erweckte, er käme, so vergesslich wie er ist, gerade mal so mit sich selber klar, moderiert nun die Verteilung des Taschengeldes durch den Finanzminister und bezieht auf einmal klar Position gegen den Mord an der ukrainischen Bevölkerung. In Anbetracht der Umfrageergebnisse am rechten Rand ein hoffentlich nicht zu spätes Erwachen.
Denn „Habecks Heizhammer“ wie das Boulevardblatt stets schreibt ist zwar nicht so schlecht wie es dort immer beschrieben wird, doch zumindest kommunikativ ist das Bild, welches die Ampel hier abgibt, ein Desaster, das Werte vernichtet und damit auch Wählerstimmen. Denn die steuerliche Situation hat sich für das eigene Häuschen auch dramatisch verschlechtert. Und die potentiellen Sanierungskosten werden mal eben vom Immobilienwert abgezogen und so zählt nicht mehr nur „Lage“ sondern auch „Wärme“ bei der Bewertung. Das verunsichert Besitzer und Investoren. Wohl den in dieser Branche tätigen Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf zeitgemäße Objekte fokussiert haben. Ihre Angebote dürften dauerhaft weiter nachgefragt werden.
In der Tat bestehen weiter zahlreiche geostrategische, regulatorische, fiskalpolitische und andere Risiken für das Geld der Privatanleger. Das hat nun auch das Boulevardblatt gemerkt. Aber wer soll danach noch verkaufen? Trends enden immer dann, wenn der letzte Investor in die Richtung des Trends disponiert hat. Weil dann niemand mehr da ist, um den Trend fortzusetzen.
Wir glauben weiterhin an das Licht am Ende des Tunnels. Es gibt strategische Verschiebungen und der Weg wird kein leichter sein. Aber die Grundrichtung stimmt. Dabei bleiben wir. Bis es auch der letzte merkt.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 14. Juni 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Buy the rumor… sell the news

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
So sagt uns eine alte Börsen- und Binsenweisheit und will damit zum Ausdruck bringen, dass eigentlich kursbeeinflussende Nachrichten oft bereits im Vorfeld der Veröffentlichung eingepreist werden, da die Schwarmintelligenz des Marktes diese auch ohne Kenntnis vorwegnimmt. Nach der formalen Veröffentlichung schlägt der Markt dann oft einen Haken und entwickelt sich gegen die in der Aussage der Nachricht eigentlich implizierte Entwicklung.
Nun haben uns die Zentralbanken der USA und Europas mit im Vorfeld vieldiskutierten Zinsentscheidungen versorgt, die so allerdings im Vorfeld auch erwartet waren. Die Märkte reagierten ruhig, da sowohl die Zinserhöhungs- und Inflationsbekämpfungs-Falken als auch die geldpolitischen Tauben sich in diesen Entscheidungen wiederfinden konnten. Die EZB zog wie die FED „nur noch“ um 25 bp an und „bedient“ die Falken mit einer beschleunigten Verkürzung ihrer Bilanz. Sprich: mit dem Abbau der von der Zentralbank in den sogenannten Krisenzeiten aufgebauten Beständen an Anleihen.
Die FED dagegen ist mit einem wesentlich wackeligeren Bankensystem konfrontiert, als die öffentliche Gesundbeterei Glauben machen mag. Jeden Tag kommt eine weitere kleinere Bank an den Märkten unter die Räder – um nur zwei zu nennen: die Pacwest Bank mit 50 % minus oder die Western Alliance Bank minus 45 % (und im Jahresverlauf sogar mehr als 80 %).
Das Gift des Misstrauens frisst sich weiter ins System. Jedenfalls auf der anderen Seite des Teiches. Und das Ganze wird befeuert durch eine Situation, nach der wir diesen Standpunkt eigentlich benennen wollten.
„Alle Jahre wieder“… kam noch nie das Christuskind, sondern die drohende Insolvenz der USA. Frei nach dem von uns vor kurzem zitierten rheinischen Motto „et hätt noch immer jot jejange“ nimmt der Kapitalmarkt- und die Presse das derzeit noch wie „Business as usual“ zur Kenntnis. Das politische „Hasenfußrennen“ um eine Zahlungsunfähigkeit der USA wird durch die nahenden Wahlkämpfe diesmal sicher intensiver als gewohnt.
Wie ernst die Lage ist, unterstrich unter anderem die US-Finanzministerin, Janet Yellen, indem sie ausdrücklich vor einer wirtschaftlichen Katastrophe warnte, sollten sich das Weiße Haus und der Kongress nicht bald auf einen Kompromiss einigen. So würde eine Zahlungsunfähigkeit der USA die Kosten für eine Kreditaufnahme nachhaltig verteuern, was wiederum zur Verteuerung künftiger Investitionen führen und unter anderem die Kosten für Hypotheken, Autokredite oder Kreditkarten in die Höhe treiben würde. (Börsenzeitung)
Geht das diesmal komplett schief? Wir sagen nein, aber das Rennen zwischen Politikern, die das alles für ein großes Pokerspiel halten, wird diesmal bis über die Klippe gehen und die eine oder andere Verwerfung mit sich bringen.
Die Bondmärkte preisen das langsam ein. Sie stellen in Frage, dass die Falken noch weitere massive Zinsschritte durchsetzen können zu Lasten der Stabilität des Systems. Ob das aus geldpolitischer Sicht richtig wäre? Nein, sicher nicht. So schreiben die Falken der Börsenzeitung nicht zu Unrecht:
„Sorgen um die Finanzstabilität sind in jedem Fall kein schlagendes Argument gegen eine weitere Straffung. Erstens: Es ist ein Trugschluss zu glauben, der Verzicht auf eine Straffung sichere Finanzstabilität. Eine unkontrollierte Inflation wird auch zum Risiko für das Finanzsystem.“
Nur hatten wir in den Standpunkten „in die Falle getappt“ und „Auf Turkey“ bereits darauf hingewiesen, dass die exzessive Geldpolitik der Vorjahre ein monetaristisches Vorgehen nach den Regeln der „reinen Lehre“ nicht mehr realistisch ist:
„‚Es ist nun nicht so, dass wir keine Freunde der ja ausschließlich auf Geldwertstabilität ausgerichteten ehemaligen Bundesbankpolitik waren oder sind. Nur gibt es diese Welt in der Realität nicht mehr. Sie lebt nur noch in den Köpfen der Falken bei den Zentralbanken“
Und so wiederholen wir uns weiter mantraartig und zitieren uns besserwisserisch wieder selber aus dem Standpunkt „und es kam schlimmer“:
Nun möchten wir nicht in der Zwickmühle der Zentralbanken stecken. Die Kollateralschäden durch die Inflationsbekämpfung werden weiter zunehmen und insofern können weitere Zinsschritte nur noch mit Augenmaß vorgenommen werden. Denn sonst könnte es noch schlimmer kommen.
Unsere Prognose: Die neue 2 heißt 4.
Und das bezieht sich auf die mittelfristig zu tolerierenden Inflationsraten. Das wird ein schmaler Grat und niemand gibt es zu. Rhetorik, Rhetorik.
Und wir geben zu, es ist leicht am Spielfeldrand zu sitzen und die Protagonisten auf dem Platz zu kritisieren, ohne selbst Verantwortung zu tragen. Aber so ist das Geschäft des Kommentators.
Nur wo ist hier nun der „Rumor“ und was sind die „News“? Den „Rumor“ haben wir eben beschrieben. Die neue 2 heißt 4. Die Inflation ist so lästig wie Long Covid und doch wird sie auch aufgrund der nun historisch aggressiven Zinspolitik weiter langsam zurückgehen. Aber kurzfristig sicher nicht auf die 2 %, egal was die Falken uns mit ihrer Rhetorik einreiben wollen. Diese Rhetorik gehört zu ihrem Geschäft wie das „in Frage stellen“ zu unserem. Die Märkte fangen an, das zu spielen.
Im Immobilienmarkt sieht man trotz der Verwirrungen, die die Ampel hier anrichtet, erste Erholungen bei den Umsätzen. Vonovia, vor ein paar Wochen noch als Hochrisikokandidat gehandelt, konnte nun wesentliche Assetverkäufe umsetzen. Zwar knapp unter Buchwert und damit mit leichtem Verlust aber gerade in dieser Branche geht Liquidität vor. Denn es geht für die Gläubiger und in Folge auch für die Eigentümer um „Return of Equity“. Cash is King in der Krise.
Eine weitere Erholung können wir wahrnehmen:
„Baufi-Neugeschäft steigt im März um 27%!!! – Der Abwärtstrend in der privaten Baufinanzierung ist durchbrochen – und das ziemlich spektakulär: Laut gestern Nachmittag veröffentlichten Bundesbank-Daten, über die Finanz-Szene als erstes Medium berichtete, stieg das Neukreditvolumen im März auf 15,3 Mrd. Euro,“ berichtete u.a die Finanz-Szene.
Ist das der Turnaround? Wissen wir auch nicht. Bisher rumort es nur, dass der Markt hier mit dem Ende der Zinsspirale drehen könnte. Und wer daran glaubt, der kann sich ja bei den ausgebombten Aktien und noch vielmehr bei den ausgebombten ehemaligen Qualitätsanleihen aus der Branche noch traumhafte Renditen von bis zu 50 % und mehr sichern. Ja, derartige Renditen riechen nach „Junk“, aber manchmal lässt einfach nur die Kommunikation zu wünschen übrig. Oder massive Probleme mit Investoren, die eigentlich andere Produkte in ihrem Portfolio massiv unter Feuer haben, die aus der Notwendigkeit Liquidität zu beschaffen, möglicherweise Qualitätsanleihen verkaufen, um Liquidität zu halten. Cash is King in der Krise.
Alles „Rumor“. Kommen die News auf uns zu, dann wird der Markt das bereits vorab einpreisen. So weiss die Binsenweisheit auch, was dann zu tun ist. Oder „buy and hold“.
Denn noch ne Binsenweisheit ist:
„No risk, no fun“.
Und somit nur für Leute mit einem festen Schlaf. Wir schlafen gut damit.
Just my 2 cents. Sorry!
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 17. Mai 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Tanz in den Mai

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Ende April ist die kalte Jahreszeit vorbei. Das Frieren und Bibbern hat ein Ende. Hoffnungsfroh tanzen alle in den Mai. Die Tage werden länger und automatisch sind wir an sonnigen Tagen optimistischer. Dafür haben wir auch allen Grund. Es ist alles nicht so schlecht, wie es uns durch die Medien oder neudeutsch „Mouth to Mouth“ vermittelt wird.
Wenn wir den Kapitalmarkt ab Sommer 2022 betrachten, dann sehen wir, politische Börsen haben lange Beine und die Märkte sind auf „Zins-turkey“. Alle schauen auf die Schlange Kaa: Die Zinsen; die Inflation – alle sind hypnotisiert und trauen sich nicht, sich zu bewegen. – Oder; Beamtenmikado: Wer zuerst zuckt, der verliert.
Der Aktienmarkt erholt sich. Aber wird wirklich viel gehandelt? Eher nicht. Der gesamte Kapitalmarkt scheint „frozen“. Der DAX liegt fast bei seinem 52 Wochen-Hoch. Irgendwie löst es noch keine positive Stimmung aus. Die Quartalszahlen der im DAX-notierten Unternehmen überzeugen. Auch die internationalen Unternehmens-Zahlen überzeugen. Der DAX versucht, zu alten Höchstmarken von über 16.000 Punkten zurückzukehren. Ein kleiner Einschub, vor 21 Jahren am 30.12.2002 notierte der DAX bei 2.893 Punkten. Man wagt es kaum zu sagen, das sind fast 13.000 Punkte niedriger als heute, mehr als 300 Prozent.
Aber jetzt kommt erst der Hammer. Der effektive Hypotheken-Zinssatz lag Ende 2002 durchschnittlich bei 5,2 %. Momentan bei rund 3,7 %. Anfang des Jahrtausends vertraute kaum jemand den Aktienmärkten und trotz eines Zinssatzes von 5,2 % wollte jedermann Bau-Gold oder sichere Anleihen.
Am besten sogar Bundesanleihen – erinnern Sie sich noch an die Fernsehwerbung mit der Schildkröte? Oder an den fast schon verzweifelten Versuch der Deutschen Telekom oder der Deutschen Post, Aktien mithilfe des damals beliebten Tatort-Kommissars Manfred Krug an den Mann oder die Frau zu bringen?
Ist die Vergangenheit interessant? Ja, wir denken schon, denn wir sind wie viele andere Kapitalmarktteilnehmer verblüfft. Wir sehen eine Inflation, die von der EZB mit steigenden Zinsen bekämpft wird. Wir sehen gleichzeitig bei Bürgern ein Realvermögen, was nicht mehr „auf“ der Bank angelegt wird, weil es sich nicht lohnt. Dennoch ist die Psyche nicht nur der Privat- sondern auch der institutionellen Anleger nicht mehr zu verstehen.
Verunsicherung ist als Wort noch zu harmlos – Angst macht sich breit. Immer wenn ein bisschen Optimismus aufkommt, wird von der deutschen Bundesregierung oder auch durch die EU das zarte Pflänzchen gerupft.
Thema Autoindustrie: Klimapolitisch ist es selbstverständlich nötig, dass man handelt. Die gewollt umgesetzte Radikalität ist aber offensichtlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland Gift. Auch für den Kapitalmarkt. Die großen Automobilfirmen mögen auf den ersten Blick den Switch schaffen und sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Was ist aber mit den mittelständischen Zulieferbetrieben, die für ihre Liquidität Anleihen begeben haben?
Der Immobiliensektor ist zurzeit extrem schwierig. Da verraten wir nichts Neues. Zinsen, die zwar realiter gar nicht so hoch sind, verunsichern. Die Welt wird durch Boulevardblätter, Massenmedien, auch schlechter gemacht, als sie wirklich ist. Dann kommt die Politik. Neue Heizungen und Umbauten werden anscheinend am Bürger vorbei verordnet. Die Kommunikation ist ein Debakel. Koalitionsparteien beharken sich gegenseitig – eine Moderation ist nicht zu erkennen. Konsequenzen: Kein Mensch kauft verunsichert eine Immobilie. Direkte Auswirkung auf den Kapitalmarkt. Niemand möchte etwas mit Aktien oder Anleihen von Immobilienunternehmen zu tun haben. Wir sehen einen zum größten Teil selbstverschuldeten Wahnsinn, der Deutschland lähmt.
Dennoch gehen wir davon aus, dass der sonnige Mai die trüben Gedanken vertreiben wird. Die Vernunft hat immer und wird auch dieses Mal siegen. Egal ob Privatanleger oder institutionelle Investoren: Beide werden wieder auf den Markt zurückkehren. Es muss Vertrauen geschaffen werden. Insbesondere von den Medien aber auch von den am Kapitalmarkt vertretenen Unternehmen. Durch Corona hat die kommunikative Transparenz gelitten. Standards, die errungen worden sind, müssen wieder hergestellt werden. Nach dem Motto: Alles ist Kommunikation.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 20. April 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Und es kam schlimmer…

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Die gegenwärtige Situation an den Märkten ist geprägt von den drastischen Entzugserscheinungen ausgelöst durch eine restriktive Geldpolitik, die in einem historisch einmaligen Tempo umgesetzt wird. Wir haben die Problematik aus einem anderen Umfeld heraus in 2021 und zu Jahresbeginn 2022 zum Beispiel in unserem Beitrag „Auf Turkey“ behandelt.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat dann aber die Inflationsraten durch die Decke gejagt und nun sehen wir trotz der ersten Basiseffekte bei den Energiepreisen die Angst vor Sekundäreffekten (Lohn-Preis-Spirale). Und die restriktive Geldpolitik setzt die Wirtschaft und die Märkte langsam auf Entzug. Und Entzug ist schmerzhaft für den Abhängigen – bis er neuen Stoff bekommt. Im Vorkriegsumfeld sind wir aber eher davon ausgegangen, dass die alte Kölsche Weisheit gilt: „et hätt noch immer jot jejange“ und „es könnte schlimmer kommen“.
Doch siehe da: „es kam schlimmer“.
Die Abschreibungen vieler Banken bei den Beständen in festverzinslichen Wertpapieren sind alleine im Inland schon beeindruckend. In den meisten Fällen sind die Institute und das System aber so stabil, dass man diese Situation im Allgemeinen als temporär betrachtet.
Allerdings ist es eben so, dass zuerst immer die schwächsten Glieder einer Kette reißen. Bei den Immobilienunternehmen hatten wir das bereits gesehen und bei den Banken sind es eben solche die Fehler machen bzw. bei denen es langfristige strukturelle Defizite gibt. Das Problem der Credit Suisse entstand nicht ausschließlich durch die Marktsituation. Man kann aber sehr gut sehen, wie wichtig die Einhaltung nachvollziehbarer Grundsätze geschäftlicher Ethik im Banking geworden ist. Und hier ist ein Vertrauensverlust entstanden, der sich sehr langfristig aufgebaut hat und in diesem schwierigen Umfeld einfach nur viel deutlicher zum Tragen kommt. Wer wissen will, was wir meinen, braucht sich nur die wöchentliche Meldungslage des Hauses der letzten 24 Monate anschauen. Geldwäschevorwürfe und Compliance-Themen in einem Haus, das auch als erste Anlaufstelle für russische Oligarchen galt.
Wir wollen keine Verschwörungstheorien in die Welt setzen, aber dass die CS am 09.03. eigentlich den Geschäftsbericht veröffentlichen wollte und das am Morgan aufgrund noch offener Fragen der SEC verschiebt, fanden wir an diesem Tag schon spannend. Und offensichtlich gab es ja Gründe, dass die 50 Mrd. CHF Liquiditätshilfe der SNB nahezu verpufft ist und hinten und vorne nicht gereicht hat.
Man muss wohl auch davon ausgehen, dass bei einer Zwangsfusion dieser Größenordnung eine internationale Abstimmung mit den Amerikanern stattgefunden hat. Im internationalen Wettbewerb haben die beiden Schweizer Großbanken mit dem starken Heimatmarkt im Rücken (40 % des „World-Wide-Wealth“ lagen jedenfalls vor einigen Jahren noch in den Tresoren von Schweizer Instituten ) den angelsächsischen Instituten starke Konkurrenz gemacht und US-Regulierungen wie FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) sind das Resultat davon. Das haben die USA auch immer mit auf der Agenda.
Die UBS hatte allerdings unter Axel Weber schon seit der Finanzkrise 2008/09 mit dem Umbau des Geschäftsmodelles vom Investmentbanking weg hin zu mehr Asset-Management begonnen und war dem Mitbewerber hier unseres Erachtens weit voraus. Nun bekommt sie die CS auf Entzug zu jedenfalls auf den ersten Blick sensationell günstigen Bedingungen. Aber wir wissen nicht, was wirklich hinter den Kulissen und auf den Konten der CS los war.
Klar ist allerdings, dass diese Entwicklung vor den Gerichten überprüft werden wird und das wird dauern. Das diese Zwangsfusion ohne HV-Beschluss und bei Totalverlust der eigenkapitalähnlichen AT1- Bankanleihen durchgezogen wird, müssen viele Eigentümer der Papiere (die AT1-Bonds dürfte ja weniger bei anderen Banken als bei Vermögensverwaltern und Pensionskassen liegen) für diese Situation vermutlich eine gerichtliche Klärung der Rechtmäßigkeit herbeiführen. Da muss deutlich mehr Druck auf dem Kessel gewesen sein, als uns die Kennzahlen glauben machen sollten. Was bei derartigen Gerichtsverfahren im Land wo mittlerweile die Uhren genauer gehen als die Bankbilanzen herauskommen kann, wagen wir nicht zu prognostizieren.
Was bedeutet das nun für unsere Markteinschätzung. Wir glauben zwar, dass sich die Situation nun erstmal wieder beruhigen wird. Solche Mega-Bauchklatscher sind in der Regel das Ende solcher Entwicklungen und die Airbags sind nun doch sehr gut ausgepolstert. Die Schweiz hat nun ein Bankmonster „FAR TOO BIG TOO FAIL“ und damit muss sie sorgfältig umgehen, denn hier stehen Volumina zur Debatte, die für das Land recht groß sind. Der Staat hat hier nun deutlich die Finger drauf und die Amerikaner werden das ganze ebenfalls sorgfältig monitoren. Ob der Kometeneinschlag bei den AT1-Bonds durch den Ausfall der CS-Papiere diesen Markt dauerhaft beschädigen wird, bezweifeln wir. Hier hat die EZB für den Rest Europas sofort klar Position bezogen. Aber fürs erste war das ein Schlag ins Kontor und mancher im Markt spekuliert auf weitere Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe.
Nun möchten wir nicht in der Zwickmühle der Zentralbanken stecken. Die Kollateralschäden durch die Inflationsbekämpfung werden weiter zunehmen und insofern können weitere Zinsschritte nur noch mit Augenmaß vorgenommen werden. Denn sonst könnte es noch schlimmer kommen.
Unsere Prognose: die neue 2 heißt 4.
Und das bezieht sich auf die mittelfristig zu tolerierenden Inflationsraten. Das wird ein schmaler Grat und niemand gibt es zu. Rhetorik, Rhetorik.
Welche sind dann die Asset-Klassen, die einem Investor in dieser Welt weiterhelfen? Sind es die Bundesanleihen, deren Preise nun so heftig nach oben korrigiert haben mit einem negativen Realzins von 2 plus x? Hier geht es nicht um „return on equity“ sondern um „return of equity“. Sind es Industriepapiere die oft viel höhere Kupons haben? Hier gilt weiter „trau, schau, wem“.
Bei vielen kursverfallenen Papieren aus dem Immobiliensektor sind die Renditen astronomisch. So denn die Kapitaldienste geleistet werden können. Hier wird das Jahr noch einiges an Erkenntnissen liefern. Wir haben da ein Auge drauf. Oder ist die (Wohn)- Immobilie bei allen möglichen Verwerfungen doch das richtige Investment? Bei den paar Wohnungen, die hierzulande gebaut werden und die dann auch den künftigen Standards entsprechen dürfte das sicher der Fall sein. Die Multiples gehen zwar zinsinduziert zurück, aber die Mieten dürften weiter steigen. Allerdings clustern sich die Segmente deutlich auf. Treiber sind wie gesagt die kommenden, regulatorischen Anforderungen und die Lagen. Für Büroraum gilt ähnliches.
Wenn die Märkte sich irgendwann einpendeln, wird man es sehen. Und die Unternehmen, die sich damit beschäftigen, könnten dann davon mittelfristig profitieren. Ausgewählte Aktien können einen guten Inflationsschutz bieten, wenn die Unternehmen die Kostensteigerungen wiederum auf ihren Preisen weitergeben können.
Ganz so schlimm, wie es letzte Woche aussah kommt es nicht. Ruhe bewahren. Am Jahresende wird abgerechnet.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 22. März 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Deutschland auf der Achterbahn

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Die FED und die EZB bremsen die Bullen aus. Die Daten der letzten Wochen zeigen, dass die Inflation in Europa deutlich langsamer sinkt als von vielen erwartet, und dass die Zielmarke von 2 Prozent Inflationsrate in der Euro-Zone noch weit entfernt ist. Jüngste Äußerungen der EZB-Direktorin Schnabel deuten darauf hin, dass die FED – aber auch die EZB – weiter mit Zinserhöhungen die Inflation bekämpfen und dementsprechend den Märkten die Droge Liquidität weiter entziehen werden.
Dabei hatten es sich die Märkte seit Anfang des Jahres so bequem gemacht: IFO-Index steigt, Rekordgewinne der großen deutschen Unternehmen, noch nie sind so viele Menschen in Deutschland wie aktuell beschäftigt – da reibt man sich die Hände; alles im Lack. Und die meisten konjunkturellen Indikatoren zeigen weiter nach oben. Die Forderungen in den jüngsten Tarifverhandlungen dürften die Zentralbank auch nicht unbeeindruckt lassen und schüren weiter die Angst einer Lohn-Preis-Spirale.
Einzig und allein die Immobilienbranche zeigt in manchen Segmenten Probleme auf, die aber de Facto nicht so gravierend sind wie es manche Schlagzeile glauben machen will. So hat der ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss) in seinem Frühjahrsgutachten von 1,4 Millionen Menschen gesprochen, die in diesem und dem kommenden Jahr keine Wohnung in Deutschland finden und gleichzeitig hat der Immobilienkonzern Vonovia alle Neubauprojekte für dieses Jahr gestoppt, weil er sonst Mietpreise von 20 Euro /qm verlangen müsste, dennoch fördert die Ampelkoalition keine Neubauten. Die Rückgänge bei den Immobilienpreisen sind daher auch segmentabhängig eher moderat. Siehe auch unseren letzten Standpunkt „Titanic“.
Als Anfang Februar die amerikanische FED und die EZB Zinserhöhungen vornahmen und auch deutlich machten, dass sie damit fortfahren wollen, glaubten die Märkte es besser zu wissen und machten es sich in der selbst kreierten Komfortzone schön kuschelig. Nun kommt raus, dass die FED im März wahrscheinlich um 0,5 statt wie erwartet um 0,25 Prozent den Leitzins erhöhen wird. Ist nun der Achterbahn Zins erst mal oben angekommen und bewegt sich leicht seitwärts? Oder folgt nach dem leichten Rücksetzer ein neuerlicher Gipfel?
Der Euro-Bund-Future hat seit Anfang Februar leider wieder eine nicht so schöne Richtung genommen. Von seinem Jahres-High von über 139 Prozent liegt er aktuell bei rund 134 Prozent. Ein klares Signal, dass die Märkte mittlerweile doch an weiter steigende Zinsen glauben.
Gleichzeitig beginnen die Investoren die Anleihe für sich wieder zu entdecken. Nach jahrelangen Null- oder Minusrenditen, wird wieder ein Kupon bezahlt. So sind bei Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit eine Rendite von 2,5 Prozent möglich. Bei Unternehmensanleihen aus dem DAX sind mehr als 3,5 Prozent drin.
Spannend ist auch das Segment der KMU-Anleihen und fälliger Refinanzierungen. Dass die Zinskurve so schnell und so deutlich nach oben zeigt, ist doch für fast alle Marktteilnehmer überraschend gekommen. 2023 und 2024 müssen sehr viele Anleihen zurückgezahlt werden, die mit einem relativ niedrigen Kupon ausgestattet sind. In der Regel müssen dafür neue Anleihen emittiert werden, die aber nun mit einem deutlich höheren Zinssatz ausgestattet sein müssen, damit die Anleger sich überhaupt für das Produkt interessieren. Wenn man für Unternehmensanleihen von Weltkonzernen einen Zinssatz von mehr als 3, 5 Prozent bekommt, dann erwartet ein Investor von einer unbesicherten KMU-Anleihe einen Kupon, der deutlich darüber liegt. Die Emittenten werden diese Renditerealität nicht leugnen können. Auch an dieser Stelle bewegt sich die Achterbahn seitwärts und noch kann Niemand sagen, in welche Richtung es geht.
Ganz klare Signale des Kapitalmarktes gibt es momentan nicht. Klar scheint bloß, dass die Zinsen in diesem Jahr noch weiter steigen werden. Konsequenzen für den Immobilienmarkt dürften sich weiter in leichtem Rückgang der Preise und rückläufigen Umsätzen bewegen. Selbst wenn die Ampelkoalition handelt – gerade auch mit der Aussicht von noch drei Landtagswahlen in diesem Jahr – werden die Effekte aus der Umsetzung lange auf sich warten lassen. Aktieninvestoren bleiben erst einmal gelassen, weil die Gewinne zumeist doch kräftig sprudeln. Etwas differenzierter stellt es sich momentan bei den Anleihen dar. Daumen hoch oder Daumen runter liegen dicht beieinander.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 22. Februar 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Titanic?

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Als im Oktober die ersten Stimmungsbarometer von der Münchner Immobilienmesse Expo-Real eingetroffen sind, fanden wir diese erfreulich beruhigend. Der allgemeine Tenor war durchaus weiter optimistisch, wenngleich durch die Bank von einer Verlangsamung der Geschäfte gesprochen wurde.
Dies war zunächst erstaunlich, weil die Steigerungsraten bei Energie und Inflationsraten befanden sich in einer Steilwand und zumindest bei den schwächer finanzierten Immobilienunternehmen waren die Risse in der Finanzierung auch für außenstehende klar zu erkennen.
Zum Sentiment auf der Expo-Real erreichte uns dann bald die Metapher, dass die Stimmung sehr wohl gut war, allerdings wie folgt:
„Es war wie auf der Titanic in der Nacht auf den 15.04.1912: die Kapelle hat fröhlich gespielt und der Champagner floss in Strömen – aber der Eisberg ist gerammt“.
Diese Metapher hat uns ob ihrer kreativen Ableitung gut gefallen. Allerdings haben wir sie damals schon bezweifelt.
Die Kapitalmärkte reagierten in diesem Umfeld dann auch deutlich besorgter, und die Finanzinstrumente der betroffenen Unternehmen mussten teils signifikante Abschläge hinnehmen. Denn eines hat zum Teil gestimmt: der Markt befand sich zum Jahresende 2022 in einer Art Schockstarre. Und auch auf den nachfolgenden Anlegermessen „flatterten“ die Schätzungen für die Abschläge bei den Immobilien je nach Cluster und Lage zwischen 10-30 % herum.
Und ja, den Eindruck konnte man gewinnen. Die Kapelle an Bord des Schiffes wurde begleitet von missliebigen Geräuschen explodierenden Inflationsraten, einem historisch einmaligen Zinsanstieg und einem vollkommen unklaren Datenkranz. Weitere Misstöne kamen aus den Zentralbanken, die gerade gegen Jahresende neben den Zinsschritten mit „hawkisher Rethorik“ nach kurzer Erholung (https://www.bondguide.de/topnews/mwb-kapitalmarkt-standpunkt-der-sprung-der-toten-katze/ ) den strauchelnden Anleihemärkten nochmals „ins Kreuz getreten haben“.
Man muss nun wissen, dass Zentralbankpolitik zu einem großen Teil auch das Management von Erwartungen in Wirtschaft und Kapitalmarkt sind – damit eben auch ein gutes Stück Rhetorik. Dass diese Rhetorik gerade im Dezember und hier in der 2. Hälfte auf Märkte trifft, deren Liquidität aufgrund des nahen Jahresschlusses, bei dem viele Teilnehmer ihre Bücher bereits geschlossen haben und sich am Ende auch im (nach dem Jahr 2022 wohlverdienten) Urlaub befinden, hat dann in vielen Bereichen den Jahresabschluss nochmals ordentlich verhagelt.
Der Bundfuture durchbrach sein altes Tief bei rund 135 % und markierte zwischen den Jahren neue Lows bei 132 %. Normalerweise sind solche neuen Tiefs klare Verkaufssignale, die auf eine weitere Abwärtsbewegung bei den Kursen und damit weiter steigende Zinsen hindeuten. In Märkten, an denen aber eine Vielzahl Teilnehmer nicht mehr präsent sind, verlieren solche Signale an Bedeutung. Denn „Volume goes with the trend“ sagen die Analysten und so wurde der Anleihemarkt kurz vor Jahresende in eine sogenannte Bärenfalle gejagt. Ein Verkaufssignal das mangels Volumina keines war. Wehe dem, der hier reingetappt ist.
Es kam dann, wie es kommen musste. Mit dem neuen Jahr egalisierte sich die negative Bewegung begleitet von etwas entspannteren makroökonomischen Daten dies- und jenseits des Atlantiks und der 180 Grad Wendung der chinesischen Regierung in der Corona-Politik. Und „Zack“ ging der Bund wieder auf 137 %. Und der Aktienmarkt legte ebenfalls einen Traumstart hin.
Was hat das alles mit den Immobilien zu tun? Nun, der Zins ist Treiber und Schmierstoff für alle Märkte und damit hat er auch massiven Einfluss auf das Sentiment des Immobilienmarktes, der von Finanzierungen lebt. Wenn wir uns die Statistiken ansehen, die dann zum Ende des Jahres 2022 bereits an die Öffentlichkeit kamen, dann sieht man in der Tat deutliche Schleifspuren bei den Daten.
Aber: Auch die Börsenzeitung berichtet in Ihrer Ausgabe vom 24.12.2022 über eine „jüngst vorgelegte Studie der DZ Bank“, die prognostiziert, dass „die Kaufpreise für Wohnimmobilien im Jahresdurchschnitt voraussichtlich um 4-6 % fallen werden“. Ebenfalls zitiert wird der Hauspreisindex des Immobilienanalysten Europace. Demnach „sanken im November die Preise für Eigentumswohnungen um 2,54 % aber die Preise für neue Ein- Zweifamilienhäuser hielten sich mit einem leichten Minus von 0,44 % weitgehend stabil.
Die Zahlen des Europace-Hauspreis-Index gelten als besonders aussagekräftig, da sie im Gegensatz zu den Immobilienportalen echte Verkäufe und nicht nur Angebotspreise abbilden. Insgesamt ging der Index demnach um 1,80 % zurück“.
Weiterhin schreibt die Börsenzeitung „einen drastischen Einbruch der Immobilienpreise erwarten die Experten 2023 aber nicht, denn der Bedarf an Wohnraum bleibe hoch.“ „Der deutsche Wohnimmobilienmarkt sei auch in früheren Wirtschaftskrisen robust geblieben“ heißt es beim Verband der deutschen Pfandbriefbanken.“ Und weiter: „selbst ein kräftiger Rückgang der Preise um rund 20 %, den einige in der Branche für möglich hielten, würde nur das Niveau von 2020 bedeuten“.
Viele dieser Angaben beziehen sich nicht auf absolute Zahlen, sondern auf Angaben in der Mietrendite. Und eines ist sicher: vor dem Hintergrund der strauchelnden Wohnungsbaupläne der Bundesregierung und zunehmender Knappheit werden die Mieten gerade bei neuen Wohnimmobilien strukturell steigen. Mit Blickwinkel auf die soziale Balance ein Thema mit enormen Sprengstoff. Aber hier ist primär die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Problem adressieren und wird hierfür bei den Wahlen auf dem Prüfstand stehen.
Auch im Bereich der Gewerbeimmobilien haben die Rezessionsängste eine tiefere Bremsspur hinterlassen und die Umsätze sind deutlich zurückgegangen. Aber der Bereich der Logistikimmobilien verzeichnete in 2022 sogar ein Plus. Einen großen Trend scheint es aber durchgängig zu geben und hier sind die Büroimmobilienmärkte die Vorreiter. Aufgrund der zunehmenden Regulierung hin zu mehr Nachhaltigkeit werden Objekte deren Zustand weit weg ist von den aktuellen erforderlichen Standards mehr- und mehr zu Ladenhütern. Im Gegenzug geht was modern und ESG-konform ist weiterhin gut weg, wie wir hören.
Wir verfallen aber auch nicht in die Euphorie, die mancher Berichterstatter nach dem beeindruckenden Start der Märkte in das neue Jahr mit der Wiederkehr des Begriffes „Goldilocks“ feierte. Dieser steht für nahezu grenzenlose und billige Liquidität, prosperierende Wirtschaft und boomende Märkte. Aber es gelten weiter die alten Gesetze und die heißen „never fight the Fed“ und in Europa gilt es sinngemäß. Die Beruhigung an der Inflationsfront scheint erreicht aber die „letzte Meile“ bis zum Inflationsziel von 2 % wird noch ein steiniger Weg. Es gilt weiterhin selektiv zu bleiben, auch wenn die Märkte nach dem Jahr des Entzugs mal wieder ein wenig feiern.
Bei alldem fragen wir uns aber, ob wir uns wirklich auf der Titanic befinden. Wir sagen weiterhin nein. Ja, es hat mal gerumst und als das Schiff schlingerte sind ein paar Passagiere auf die Bordwand geklettert. Dabei fanden Sie heraus: Luft und Wasser sind kalt aber das Schiff heißt nicht Titanic. Und es sinkt auch nicht. Die Schotten sind hoch gebaut und halten.
Statt Champagner in Strömen gibt es gerade nur noch Sekt aber die Kapelle spielt auch noch zu Sylvester 2023. Vielleicht sogar wieder mit einem Piccolo Champagner. Wir wären dabei!
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 11. Januar 2023
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Angst essen Seele auf

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Wir alle lesen, hören und sehen in den letzten Wochen ausschließlich Hiobs-Botschaften in den Medien. Verschiedene Virologen erklären uns, dass wir auf die böse Corona-Mutante doch zu warten haben, die uns alle dahinrafft. Diese Variante wird auch zum Zusammenbruch des Gesundheitssystems führen. Dann sollten wir nicht vergessen: Die Grippewelle (!), die in dieser Saison schon zwei Monate früher beginnt. Der Kollaps des Gesundheitssystems ist vorprogrammiert. Medial werden Hoffnungen auf Besserungen zerstört und durch Ängste ersetzt. Cui Bono?
Der Ukrainekrieg fördert – neben den wirklich relevanten Themen – auch makabre Stilblüten. Wenn mittlerweile Bürgermeister von kleinen Verbandsgemeinden sich bemüßigt fühlen, Listen herauszugeben, was die Bürger im Ernstfall alles im Rucksack bei sich führen sollten und wo bei einem atomaren Zwischenfall Jodtabletten ausgegeben werden, dann werden unnötige Ängste geschürt.
Wenn die Regierung in der größten Energiekrise nicht wirklich handlungsfähig erscheint – ein Problem. Der Bürger weiß nicht, was auf ihn zukommt. Energiekosten steigen, aber scheinbare Lösungen der Ampelkoalition sind nicht umsetzbar oder realistisch. Faktisch fühlen sich alle im Stich gelassen. Auch der Wirtschaft geht es nicht anders. Nichts ist größeres Gift für ein BIP als Nicht-Planbarkeit. Bei Nicht-Planbarkeit gibt es keinen Konsum. Ohne Konsum keine soliden aufgestellten Unternehmen. Jegliche Planrechnungen sind innerhalb weniger Monate obsolet. Was ist der Ursprung? Angst.
Die Inflation ist auf dem Höchststand in Deutschland seit 1951. Weitere Zinserhöhungen der EZB und der Geschäftsbanken stehen vor der Tür. Es gab zwischenzeitlich nur noch Baukredite mit einem Zinssatz von um die vier Prozent. Obwohl die Sätze im ersten Rang schon wieder in Richtung 3,5 gefallen sind, regiert die Angst, dass die Bauzinsen noch steigen. Das mediale Zähneklappern geht in Deutschland um. Das am Anfang des Jahrtausends der Bauzinssatz noch um die sieben Prozent geschwankt ist, wird ausgeblendet. 2008 lag er mit guten Verhandlungen bei knapp über fünf Prozent. Im Japanischen werden wir alle nach dem Wort „Krise“ umsonst suchen – es gibt stattdessen nur das Wort „Chance“. Wir sehen doch jetzt schon in den USA ein Sinken der Inflationsrate, aber es ist kaum bestreitbar, dass wir eine null Prozent Inflation in absehbarer Zeit nicht wieder sehen werden. Was läge also näher, als Inflationsschutz zum jetzigen Zeitpunkt Wohneigentum zu erwerben. Ist es also klug, Ängste bei Menschen zu schüren? Zumal weiterhin zu wenig gebaut wird und mit den zu erwartenden Basiseffekten bei den Inflationsraten bekommen auch Immobilienkäufer wieder eine solidere Kalkulationsbasis. Das Jahr 2022 ist schon länger vorbei, da passiert nun nichts mehr. Aber in 2023 werden die Karten neu gemischt. Die Engpässe bei den Bauunternehmen mit den preissteigernden Auswirkungen sollten 2023 auch erstmal der Geschichte angehören, sodass der Wettbewerb wieder Gewicht bekommen sollte.
KMU schüttelt es gerade durch. Aber die meisten schlagen sich tapfer, obwohl ihre Planungen in den letzten sechs Monaten kräftig durchgerüttelt worden. Bisher sehen wir am Anleihemarkt nur Unternehmen unter Wasser, die schon vor dieser kumulierten Krise das Wasser bis zur Unterlippe stehen hatten. Wenn 2023 die Konjunktur – spätestens mit dem Ende des Winters – einen Schub bekommen wird, werden diese gut aufgestellten Unternehmen wieder prosperieren. Sicherlich werden auch solche KMUs höhere Kupons bei Ihren IBOs zahlen müssen. Dennoch sind die Ängste, die in der Öffentlichkeit geschürt werden, nicht angebracht.
„Um 5,5% legte der S&P 500 zu – stärker sogar als im September 2008 (+5,4%). Historisch kündigten solche Kursanstiege das Ende eines Bärenmarktes an. Wohlgemerkt: mit Ausnahme von 2001 und 2008. Derzeit preist der Markt also klar ein, dass die Fed das Tempo der Zinserhöhungen drosseln wird. Zusätzliche Unterstützung kommt aus China, wo die strikten Null-Covid-Regeln etwas gelockert wurden. Könnte es sich also nach August/September um die nächste Bärenfalle in diesem Jahr handeln oder ist ein Boden gefunden?“ (Platow-Brief) Wir finden, dass das Mitte November die falsche Frage ist. Handelsvolumina gehen normalerweise im November und Dezember immer zurück. Wichtig ist der Start 2023. In der letzten Woche hat der DAX um rund sechs Prozent zulegen können. Gut informierte Personen aus dem Umfeld der EZB streuen, dass die nächste Zinserhöhung wohl niedriger als 75 Basispunkte ausfallen wird. Dies wäre ein Fünkchen Hoffnung, ein Signal für die Märkte und Menschen.
Immobilien, Aktien und ein Stück weit auch gute Anleihen haben eines gemeinsam: Es stehen regelmäßig gewisse Werte gegenüber, die zwar vielleicht zu hoch in den Büchern bilanziert sind, die aber real sind. Sehen wir mal kurz auf die Bahamas zu FTX und auf die Zocker-Special-Ausgabe, wo leider zu viele Menschen, die sonst vor jeglicher Investition Angst haben, nun kräftig eins auf die Nase bekommen werden. „Nach der Pleite für die Kryptobörse FTX sollen nun nach Angaben von zwei Insidern mindestens eine Milliarde Dollar an Kundengeldern verschwunden sein. Der Gründer der Börse, Sam Bankman-Fried, habe heimlich zehn Milliarden Dollar an Kundengeldern von FTX zu seinem eigenen Handelsunternehmen Alameda Research transferiert, sagten die zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen am Samstag gegenüber Reuters. Ein Teil dieser Summe sei seither verschwunden.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Da kann der Investor doch ein paar temporäre Kursverluste bei guten Assets eher mal verwinden.
Angst essen Seele auf. Die Welt muss sich momentan beweisen. Aber den Optimisten und nicht den Pessimisten gehört die Welt. Die Politik muss einheitliche Richtungen vorgeben, dass sich Wirtschaft und Bürger darauf einstellen können. Das (wirtschaftliche) Leben muss planbar sein. Nur dann heißt es nicht: Angst essen Wirtschaft auf.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 16. November 2022
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com
Da steppt der Bär

Monatlicher Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Der IWF (Internationaler Währungsfonds) schreibt in seinem jüngsten Finanzstabilitätsbericht von einer hartnäckigen Herausforderung durch die weltweite Inflation und von Unsicherheit zur Zukunft. Um den kreierten Begriff des Bundeskanzlers Olaf Scholz aufzunehmen: Wir haben es 2022 und wahrscheinlich 2023 mit einem wirtschaftlichen Vierfach-Wumms zu tun. Corona, Ukrainekrieg inklusive der damit verbundenen Energiekrise, hohe Inflation und eine angekündigte Rezession. Für die Kapitalmärkte ein Cocktail zum Vergessen. Dazu kommt noch, dass Deutschland prognostiziert beim Wirtschaftswachstum 2023, im vorletzten Wagon aller Industrienation in den Bahnhof einfährt – Schlusslicht ist Italien.
Eine Inflation von rund 10 Prozent hatte Deutschland das letzte Mal Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Selbst zu Zeiten der Ölkrise in den 70er Jahren ist die Inflationsrate nicht so hoch gewesen. Die EZB musste reagieren und hat dies auch, ob zu spät oder nicht, dazu gibt es verschiedene unterschiedliche Meinungen. Was sind aber die daraus resultierenden Konsequenzen?
Die Bären haben die Märkte fest im Griff. Und das zerrt an den Nerven der Marktteilnehmer. Unter hohen Schwankungen fällt nahezu alles bis auf den US-Dollar, der von der Zinsdifferenz, der geostrategischen Lage und vor allem den hier oft diskutierten Statikfehlern der Eurozone profitiert. Und über das aktuelle Spannungsfeld der Zentralbanken zwischen Inflation und Verschuldung haben wir in den vorherigen Standpunkten bereits hingewiesen und dies erklärt – auch die späte Wende der EZB in der Geldpolitik. Die EZB konnte nicht mehr anders. Das Problem verschärft sich nur.
Die Börsenzeitung kommentiert gestern:
„Analysten haben bereits vorgerechnet, dass sich in diesem Jahr der größte Bondcrash aller Zeiten bereits ereignet hat. Und aufgrund von möglichen Schieflagen großer Investoren kann dies zu massiven Turbulenzen führen. So bereits geschehen im Fall der britischen Pensionsfonds, die die Bank of England durch Gilts-Ankäufe stabilisieren musste.“
Wir sehen das auch im Kleinen. So sind auch im Bereich der Mittelstandsanleihen viele Bonds ordentlich unter die Räder gekommen. Dies dürfte nicht nur bedingt durch das Sentiment sondern auch durch Probleme bei manchen schwächeren Emittenten, Mittelrückflüsse und hierdurch ausgelöste Abgaben zur Liquiditätsbeschaffung ausgelöst sein. Gleichzeitig beobachten wir beherzte Anleger, die hier bei Renditen zwischen 10 und 20 % auf der ermäßigten Basis zugreifen. Jetzt das alte Bonmot beherzigen und „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“? Wir wissen es auch nicht. Die steppenden Bären zerren ob der nun erstmal aufgelaufenen Verluste und den Problemen bei der Umsetzung der Geschäftsmodelle an den Nerven vieler Marktteilnehmer.
In dieser Wettbewerbssituation stehen natürlich auch neue Emittenten. Sie konkurrieren mit den hohen Renditen der im Kurs gefallenen Anleihen. Ein weiterer Schwerpunkt dürfte die Solidität des Finanzierungsmix sein. Hinreichende Liquidität und Eigenkapital waren schon immer wichtige Kriterien und werden in Zukunft an Gewicht gewinnen. Wo das nicht beherzigt wurde, treten nun die Probleme auf. Zum Beispiel bei manchen Immobilienunternehmen.
Das dieses Umfeld mit unsicheren Energiepreisen, Einkommenssituationen und rapide steigenden Baukosten sowie Zinsen auch das einstige Bollwerk Immobilienmarkt nicht unberührt lässt, ist nicht verwunderlich. Bei Wohnimmobilien halten sich die Käufer nun erstmal zurück und die Banken berichten von einem Einbruch bei der Nachfrage nach Finanzierungen. Die Finanzpresse stürzt sich auf den neuerlichen Immobilienblasen-Index einer großen Schweizer Bank, die das Platzen der Blase insbesondere in Frankfurt und München prognostiziert. Das diese Bank mindestens seit dem Jahr 2018 vom Platzen der Blase „bubbelt“ und 4 Jahre Aufwärtsbewegung verpennt hat, gerät dabei in den Hintergrund. Irgendwann ist eben jeder mal dran. Doch Google vergisst nie. Der Immobilienmarkt erlebt einen Rücksetzer. Ob hier „eine Blase platzt“ stellen wir jedoch in Frage. Der Markt bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Unsicherheit, Finanzierungen, die auf Kante genäht waren und der Inflation, die Sachwerte eigentlich stabilisieren sollte. Die Signale die wir aus zahlreichen Gesprächen von der gerade zu Ende gegangenen „Expo-Real“ in München erhalten, klingen jedenfalls nicht nach einer suizidalen Stimmung.
Und auch in der besonneneren Börsenzeitung kommentierte Claus Döring gestern:
„Müssen sich jetzt Wohnungseigentümer und Hypothekengläubiger in der deutschen Finanzmetropole (Frankfurt sic!) und in der bayerischen Landeshauptstadt Sorgen machen? Eher nein. Jedenfalls nicht mehr Sorgen als in anderen deutschen Städten. Zwar stehen die beiden Städte seit Jahren in Deutschland auf den Hitlisten der jährlichen Preiszuwächse wie auch der absoluten Preise bei Wohnimmobilien ganz oben. Doch in Relation gesetzt zum jeweiligen Mietpreisniveau in diesen Städten handelt es sich keineswegs um Ausreißer.“
Zum Thema Energie: Sind unsere Gasspeicher wirklich so voll wie es uns erzählt wird? Haben wir Zugriff auf die Kavernen oder wird an den Höchstbietenden verkauft? Welcher Preis kommt auf die Unternehmer und Verbraucher wirklich zu? Solange das Management (unsere Politiker) diese Fragen nicht eindeutig beantwortet, werden Unternehmen Schwierigkeiten bekommen, institutionelle Investoren und Privatanleger am Kapitalmarkt für sich zu gewinnen. Wir haben schon 2020 und 2021von Zombieunternehmen gesprochen, die gedeckt durch die ausgesetzte Verpflichtung von massiven Zahlungs- und Finanzierungsschwierigkeiten Insolvenz anmelden zu müssen, überlebt haben. Nicht Wenige gehen nun davon aus, dass der Schierlingsbecher des Vierfach-Wumms in vielen Branchen eine künstliche Konsolidierung herbeiführen wird.
Schauen wir mal ganz kurz über den Tellerrand in die USA und ganz aktuell nach Großbritannien. Die Anleger drängen momentan auf den amerikanischen Kapitalmarkt. Die Gründe liegen auf der Hand. Die USA sind im Gegensatz zu Europa einfach viel weniger in den Ukrainekrieg involviert. Sie haben ein deutlich geringeres Energieproblem, denn sie holen sich das notwendige Gas mit Fracking aus dem eigenen Boden. Sie können sogar noch Teile des Flüssiggases nach Europa exportieren. Im Gegensatz zu Europa und Afrika sind die USA auch nicht von Getreidelieferungen aus der Ukraine abhängig. Dann ist der Dollar seit Anfang des Jahres wieder verstärkt seiner Rolle als Leitwährung nach gekommen. Alles drängt in den Dollar und hat damit u.a. den Eurokurs nach unten gedrückt.
Richten wir unseren Blickauf das Vereinigte Königreich, das sich mit dem Austritt aus der EU sowieso schon keinen Gefallen getan hat, denn in diesen Krisenzeiten ist es fraglich, für was das Land eigentlich steht. Der stolze Albion ist schon vor dem Abtritt des Premierministers Boris Johnson, der am stärksten durch seine wirre Haarpracht aufgefallen ist, stark von den Finanzmärkten gerupft worden. Aber dann kam Liz Trust, die ein gewaltiges schuldenfinanziertes Steuersenkungsprogramm verkündete. Das Pfund schlitterte regelrecht wie Eddy the Eagle auf der Skisprungschanze nach unten. Investoren haben ihre britischen Staatsanleihen verkauft. Ein Desaster kündigte sich, dass bis jetzt in der Rücknahme der umstrittensten Maßnahmen und dem Rücktritt des Finanzministers endete. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass politische Börsen mittlerweile in diesem Jahrhundert lange Beine bekommen haben.
Was sind die Konsequenzen für KMU, die sich aufgrund von umgangssprachlich benannten Basel IV -Richtlinien, nicht mehr oder weniger durch Bankkredite finanzieren können. Der Blick auf ein IBO erscheint momentan für diese Unternehmen nicht rosig. Sie werden zumindest 2022 und 2023 hohe Kupons ausloben müssen, um Investoren für ihr Papier zu begeistern und abzuhalten im scheinbar sicheren Dollarraum zu investieren. Wir gehen davon aus, dass kleine und mittelständische Unternehmen zunächst wieder stärker auf den Aktienmarkt setzen sollten und müssen, weil Anleger eine Finanzierung über Eigenkapitalaufnahme mit einem hohen Gewinnpotential bei entsprechenden Geschäftsmodell goutieren.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
Disclaimer:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG oder ihre verbundenen Unternehmen können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten, können andere Dienstleistungen (einschließlich solcher als Berater) für jedes in diesem Dokument genannte Unternehmen erbringen oder erbracht haben, und können – soweit gesetzlich zulässig – die hierin enthaltenen Informationen oder die Recherchen, auf denen sie beruhen, vor ihrer Veröffentlichung verwendet haben.
Ein wie auch immer geartetes Beratungsverhältnis zwischen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG und dem Empfänger dieses Dokumentes wird durch die Übersendung oder Weitergabe dieses Dokuments nicht begründet. Jeder Empfänger muss eigene Anstrengungen unternehmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter Berücksichtigung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Belange zu prüfen. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG haftet weder für Konsequenzen aus dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen Dienstleister.

mwb Kapitalmarkt-Standpunkt
vom 19. Oktober 2022
Zum Newsletter anmelden
Kai Jordan – Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kontakt und weitere Informationen:
mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstraße 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com